Kräutermedizin: zunehmende Bedeutung bei Frauenleiden

Vor allem Frauen sehen natürliche Arzneimittel immer mehr als beliebte Alternative zu herkömmlichen Medikamenten. Die Rückbesinnung auf Heilpflanzen und Volksmedizin basiert auf dem Wunsch nach weniger Chemie und dennoch effektiver Wirksamkeit und gerade bei frauentypischen Beschwerden wird zu pflanzlichen Alternativen gegriffen. Sei es das Johanniskraut bei Depressionen oder Bärentraubenblätter bei einer Blasenentzündung – für jede Erkrankung kennen Forscher das passende Heilmittelchen. Ein wichtiger Grund für diesen Trend: sie greifen meist sanfter in den Organismus ein und Nebenwirkungen treten seltener auf.

Heute habe ich  für euch eine Übersicht über typische Frauenleiden und die Pflanzen, die dabei helfen.

Allerdings, Frauenärztin Ingrid Gerhard, frühere Leiterin der Ambulanz für Naturheilkunde und Umweltmedizin der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, erklärt, dass die Frauen nicht nur „alternativ“ therapiert werden wollen: „Sowohl mit apparativen und Labormethoden als auch mit ganzheitlicher Anamnese soll der Arzt die Ursache ihrer Beschwerden finden. Das Stichwort lautet ‚integrative Medizin‘. Tatsächlich wünschen sich mehr als 80 Prozent der Frauen einen Arzt, der sich mit Naturheilkunde auskennt. Doch sie wollen keinen, der sich darauf beschränkt – oder können es sich aus Kostengründen nicht leisten“.

Leider müssen viele Frauen seit der Gesundheitsreform für die Pflanzenarzneien selber aufzukommen, auch wenn diese heutzutage als Fertigarzneimittel mit standardisierten Wirkstoffen in Apotheken erhältlich sind. Ihr Nutzen und ihre Sicherheit sind teilweise über Generationen überliefert und heute durch wissenschaftliche Studien nachgewiesen.

Übliche Frauenleiden und Pflanzliche Therapien:

Blasenentzündung:

  • Bärentraubenblätter als Tee oder Fertigarzneimittel
  • Johanniskraut als Tee, Tinktur oder Fertigarzneimittel

Brustschmerzen:

  • Mönchspfeffer als Fertigarznei in Tropfen oder Tablettenform
  • Wolfstrappkraut als Fertigarznei in Tropfen oder Tablettenform

Depression:

  • Johanniskraut als Fertigarznei

Harnwegsinfekt:

  • Sägepalme als Fertigarznei in Tropfen oder Kapseln

Herpes:

  • Zitronenmelisse als alkoholische Tinktur

Kinderwunsch:

  • Mönchspfeffer als Fertigarznei in Tropfen oder Tablettenform
  • Frauenmantelkraut als Tee oder Fertigarznei (alkoholische Tinktur)

Klimakterische Beschwerden:

  • Traubensilberkerze als Fertigarznei in Tropfen oder Tablettenform

Prämenstruelles Syndrom:

  • Mönchspfeffer als Fertigarznei in Tropfen oder Tablettenform
  • Johanniskraut als Fertigarznei

Schlafstörungen:

  • Passionsblume als Tee, Fertigarznei oder alkoholische Lösung

Schmerzhafte Regelblutung:

  • Gänsefingerkraut als Tee

Weißfluss:

  • Weiße Taubnessel als Sitzbad, Dampfbad, Spülung und Tee
  • Frauenmantelkraut als Sitzbad, Dampfbad und Spülung

Wundheilung:

  • Johanniskraut als Öl zum Auftragen

Zyklusstörungen:

  • Mönchspfeffer als Fertigarznei

Und ihr?. Nutzt ihr auch die heilende Kraft der Kräuter?.

Quellenhinweis: DIE WELT vom 25.06.2010 – Autor: Lajos Schöne

Artikelbild: © PhotoSG – Fotolia.com

 

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