Chaos am Arbeitsplatz
Die Medizinischen Fachangestellten einer internistischen Fachpraxis sind sich bei den Verbesserungsvorschlägen, die sie in ihrer Mitarbeiter-Zufriedenheitsbefragung nennen, einig: “Mehr Ordnung, die Praxis ist total vermüllt!” Konkret leiden die Mitarbeiterinnen vor allem unter Karteikarten- und Aktenbergen, die sich überall stapeln, da die Kapazität der Aufbewahrungsschränke bereits deutlich überschritten ist. Ursächlich hierfür ist der “fehlende Mut” des Praxisinhabers, sich von Unterlagen zu trennen, obwohl sie bereits elektronisch erfasst sind. Hinzu kommen Kartons mit Hilfsmitteln, die in weniger frequentierten Teilen des Flures abgestellt sind und ein Nebeneinander von alten und neuen PCs, da es bislang nicht gelang, die Daten von den Altgeräten auf die neuen Computer zu übertragen. In der Anmeldung fehlen zudem Ablage- und Sortiermöglichkeiten, so dass überall Papierstapel die Arbeitsflächen blockieren.
Ein “kleines Problem” mit Tragweite
Die hierdurch entstandene Unordnung führt nicht nur zu demotivierenden Arbeitsbedingungen, sondern behindert massiv den Arbeitsfluss und fördern Suchkosten. Hinzu kommt, dass die Trias aus Ordnung, Sauberkeit und Ruhe für Patienten ein wichtiges Qualitätssignal ist und die konkrete Gestaltung sowohl die Patientenzufriedenheit als auch die Weiterempfehlungsbereitschaft wesentlich beeinflusst, gerade in Bezug auf Neupatienten. Wichtig ist auch die Image-Wirkung, denn Unordnung wird mit Begriffen wie “Gleichgültigkeit” und “Unfähigkeit” assoziiert. Praxisinhaber belächeln gerne Hinweise zur Praxis-Ordnung als Best Practice-Prinzip und halten das Thema für unwichtig. Wäre ihnen die negative Tragweite von Unordnung bewusst, würde ihnen das Lächeln vergehen.
Einsortiert unter:Medical Practice Insights