Praxisorganisation: Die Erfolgs-Stellschraube einer „guten Arztpraxis“
Die Leistungsqualität einer Arztpraxis wird maßgeblich durch die Güte der Praxisorganisation bestimmt. Ihre Justierung beeinflusst alle Arbeitsbereiche und Erfolgs- bzw. Zustandsgrößen wie z. B. Produktivität, Stressbelastung oder wirtschaftlichen Erfolg. Vielen Praxisteams ist gar nicht bewusst, welche Bedeutung sehr gut funktionierende Abläufe für die Patientenzufriedenheit haben: nach der medizinischen Versorgung und der Betreuungsqualität steht die Praxisorganisation auf Platz drei der Kriterien-Liste für eine „gute Arztpraxis“.
Im Benchmarking-Vergleich zum Organisations-Wirkungsgrad
Zur Bestimmung der Organisationsqualität hat sich ein unaufwändiges, Fragebogen-gestütztes Verfahren bewährt, das Arzt-, Mitarbeiterinnen- und Patientensicht zum Ordnungsaufbau und zu den Abläufen in einer 360-Grad-Betrachtung vereint und als Best Practice-basierte Input-Output-Analyse angelegt ist:
– auf der Input-Seite ermittelt es, welche organisatorischen Instrumente, Verfahren und Regelungen Praxisteams im Vergleich zu den Vorkehrungen einsetzen, die für die reibungslose Arbeit in einer Arztpraxis unerlässlich sind („Gestaltungs-Best Practice“),
– der Output-Bereich beschreibt die hierdurch erzielte Patientenzufriedenheit mit der Organisation in Relation zu den Wünschen und Erwartungen („Anforderungs-Best Practice“) der Praxisbesucher,
– durch die Gegenüberstellung der erzielten Input- und Output-Werte kann dann der Wirkungsgrad der Praxisorganisation bestimmt werden. Er gibt Auskunft darüber, wie Aufwand und erzielter Nutzen zueinander stehen.
API-Praxen: Mit der Hälfte zu einem Drittel
Praxen aus der Fachgruppe der Allgemeinmediziner, Praktiker und Hausärztlichen Internisten sind hierbei durch folgende Relation charakterisiert:
– Im Input-Bereich wird im Mittel nur etwas mehr als die Hälfte der Instrumente, Verfahren und Regelungen eingesetzt, die für eine optimal funktionierende Organisation notwendig sind.
– Der Output-Bereich weist eine durchschnittliche Benchmarking-Relation von einem Drittel auf, d. h. ein Großteil der Patientenanforderungen an die Praxisorganisation bleibt unerfüllt.
– Der Input-Output-Vergleich zeigt folglich einen unterproportional ausgebildeten Wirkungsgrad: ein im Vergleich zum Notwendigen zu geringer Organisationseinsatz erzeugt eine in Relation zu den Patientenanforderungen deutlich zu niedrig ausgeprägte Zufriedenheit.
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