Was tun wir unseren Kindern an?

Die Zeit griff in ihrer letzten Printausgabe, und seit dem Wochenende auch online lesbar, eine Problematik auf, welche die Entwicklung unserer Kinder in den nächsten Jahren entscheidend beeinflussen wird: Die unzureichende Versorgung von Krippenkindern. Der Bindungsforscher Karlheinz Brisch aus München beantwortet Fragen, die ihn umtreiben, dem Interview spürt man nach, dass der Mann sich Sorgen […]

Wird mal kurz hell im Hals! – der Larynxtubus

Unter der Überschrift Wird mal kurz hell im Hals möchte ich in nächster Zeit ein paar Sachen über den schwierigen Atemweg schreiben (und zwar so, dass es auch für medizinische Laien unterhaltsam und verständlich ist, bemühe mich zumindest). Dabei wird es auch die ein oder andere Geschichte aus dem Leben geben, die das Grauen einmal verdeutlichen […]

Gender-Gesundheit: Nicht einfach „nur“ krank

Gender oder Sex? Manchmal lassen sich die Grenzen so eindeutig nicht ziehen. Die symptomatischen Unterschiede bei einem sog. “weiblichen” Herzinfarkt zu einem “männlichen” sind durch das biologische Geschlecht bedingt. Die Reaktion und die darauf folgende Diagnose hängen aber oft eng vom Gender-, also dem soziokulturellen Aspekt der behandelnden Ärztinnen und Ärzte, aber auch der betreffenden Patientin ab. Gerade der Herzinfarkt gilt in unserer Gesellschaft immer noch als typische Männerkrankheit. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass Frauen im Vergleich zu Männern eine deutlich schlechtere Chance haben, einen Infarkt zu überleben, weil sie sehr viel später die richtige Behandlung erhalten; denn die Symptome eines Herzinfarkts äußern bei Frauen des Öfteren differenzierter als bei Männern.. Nur etwa die Hälfte aller Infarkt-Patientinnen berichten von der „klassischen Schmerzsymptomatik“.

Über Sorgfaltspflicht und Fahrlässigkeit in der Apotheke

In Deutschland hat ein Arzt einem Baby mit Down Syndrom, das am Herz operiert werden sollte ein herzstärkendes Medikament verordnet.

Versehentlich hat er aber die Dosierung 8fach zu hoch aufgeschrieben.

Der Apotheker erkannte den Fehler nicht und gab die Arznei mit dieser Dosierung ab. (Ich nehme an, es handelt sich dabei um eine Rezeptur, die er extra anfertigen musste – auch wir stellen gelegentlich Kapseln für Babies mit Herzfehlern her).

Das Baby erlitt in Folge einen Herzstillstand und musste reanimiert werden. Es erlitt eine Hirnschädigung, einen Darmschaden und eine Entwicklungsverzögerung. Die Eltern forderten darauf vom Arzt und dem Apotheker Schadenersatz und Schmerzensgeld in Höhe von mindestens 200’000 Euro.

Das Gericht in Deutschland gab der Klage statt und Arzt und Apotheker wurden verurteilt – die Höhe des Schmerzensgeldes wurde aber nicht festgelegt.

In den Medien – wie zum Beispiel im Gesundheitsportal paradisi nachzulesen – stand dann, dass „auch der Apotheker für nicht erkannte Fehler, die ein Arzt beim Ausfüllen eines Rezeptes gemacht hat haftet“.

Also sind die Apotheker verpflichtet, ein Rezept genaustens zu prüfen und haftbar für aus fehlbarer Abgaben resultierender Folgen.

Das ist so.

Ich habe zwar in der Schweiz keinen Gerichtsfall dazu gefunden, aber bei uns dürfte es analog laufen. Die rechtlichen Voraussetzungen dafür sind gegeben.

So steht im Heilmittelgesetz schon im 3. Artikel: Sorgfaltspflicht

Art 3. Sorgfaltspflicht: Wer mit Heilmitteln umgeht, muss dabei alle Massnahmen treffen, die nach dem Stand von Wissenschaft und Technik erforderlich sind, damit die Gesundheit von Mensch und Tier nicht gefährdet wird.

Art. 26: Grundsatz für Verschreibung und Abgabe

1 Bei der Verschreibung und der Abgabe von Arzneimitteln müssen die anerkannten Regeln der medizinischen und pharmazeutischen Wissenschaften beachtet werden.

Die Dosierung eines Medikamentes – speziell wenn man es nicht kennt nicht nachzuschauen und zu überprüfen wäre garantiert eine Verletzung der Sorgfaltspflicht.

Und wenn das Folgen hat / man deswegen angeklagt wird, dann wird das auch bestraft.

Wie steht im HMG Art. 86 Vergehen

1 Sofern keine schwerere strafbare Handlung nach dem Strafgesetzbuch oder dem Betäubungsmittelgesetz vorliegt, wird mit Gefängnis oder mit Busse bis zu 200’000 Franken bestraft, wer die Gesundheit von Menschen gefährdet, indem er oder sie vorsätzlich:
Sorgfaltspflichten im Umgang mit Heilmitteln verletzt;
….
3 Wer fahrlässig handelt, wird mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Busse
bis zu 100 000 Franken bestraft.

So- das ist das.

Was mich noch interessierte ist der Ausdruck Fahrlässig – ich meine, es ist klar was vorsätzlich ist (mit Absicht), aber was genau bedeutet Fahrlässig?

Fahrlässigkeit ist definiert als Verletzung der gebotenen Sorgfalt (objektive Seite) und verlangt Urteilsfähigkeit des Schädigers (subjektive Seite).

Der Apotheker der in Deutschland zusammen mit dem Arzt verurteilt wurde hat also fahrlässig seine Sorgfaltspflicht verletzt.

Er kann die Verantwortung dafür nicht an den Arzt abschieben. Selbst wenn ihm die Diagnose nicht bekannt war hätte er bemerken müssen (Kontrolle!), dass die Dosierung stark ausserhalb des Normbereiches für das Alter ist.

Und das Alter hätte er bemerken müssen, da vor Abgabe eines Medikamentes auf Rezept der Patient identifiziert werden muss.

Sorgfalt ist wichtig. In der Apotheke wie beim Arzt – wir halten die Gesundheit von vielen Menschen in unseren Händen, nur indem wir etwas abgeben. Wir sind eben mehr als nur “Schubladenzieher” – und das spiegelt auch die Gesetzgebung.

Petition beim Deutschen Bundestag zur Verschiebung der Einführung des neuen Vergütungssystems in der Psychiatrie

Für die Vergütung stationärer Leistungen in der Psychiatrie ist ab nächstem Jahr ein neues Vergütungsmodel geplant. Bis jetzt ist es so, dass jedes psychiatrische Krankenhaus für jeden Patienten einen bestimmten Tagessatz erhält. Dieser Tagessatz ist unabhängig von der Diagnose, der Schwere der Krankheit und der Dauer der Behandlung. Die Tagessätze unterscheiden sich je nach Krankenhaus, so ist […]

Mitarbeiter in Gesundheitsunternehmen nicht “wandel-erfahren”

6. ÖSTERREICHISCHER GESUNDHEITSWIRTSCHAFTSKONGRESS thematisiert strategische Veränderungsprojekte Ohne einen grundlegenden Umbau der Spitäler lässt sich das Ziel einer hervorragenden Medizin zu bezahlbaren Preisen nicht erreichen“ ist sich Prof. Heinz Lohmann sicher. Der Gesundheitsunternehmer prognostiziert für alle Gesundheitsanbieter eine intensive Phase des grundlegenden Wandels. Leider seien die Mitarbeiter in der Gesundheitsbranche bisher an permanente Veränderungsprozesse nicht besonders … Weiterlesen

Gedanken sind nicht biologisch bedingt – naturalistische Argumente gegen den Evolutions-Biologismus.

„Naturalismus“ ist ein Thema, das die Scilogs-Leser besonders zu interessieren scheint – weit mehr als den Rest der intellektuellen und akademischen Öffentlichkeit. Das mag daran liegen, daß Scilogs-Leser größtenteils eine Naturwissenschaft studiert haben oder studieren und die naturalistische Philosophie ihnen schmeichelt. Vielleicht liegt es auch daran, daß diese für jemanden, der naturwissenschaftlich ausgebildet ist, relativ leicht verständlich ist; von Philosophien anderen Zuschnitts – beispielsweise absoluter Idealismus, Phänomenologie, Existentialismus – kann man das ja keineswegs sagen. Jedenfalls: Wann immer hier oderweiter

Hoffen, dass die Situation nicht noch schlechter wird

Über die Situation von Schwulen und Lesben in Russland angesichts zunehmender Repressionen und Menschenrechtsverletzungen berichtet die russische LGBT-Aktivistin Gulya Sultanova im Gespräch mit Axel Schock Schwule und Lesben in Russland hatten es in den letzten Jahren alles andere als leicht. Doch spätestens seit der Verabschiedung des Gesetzes gegen „Propaganda für nicht-traditionelle sexuelle Beziehungen“ im vergangenen […]

Pharma-Vertrieb: Speed-Dating statt Kontakt-Qualität

Der Außendienst-Einsatz: Geplante Premium-Kontakte Eine Vielzahl von Strategie-Outlines, Konzepten und Plänen skizziert im Jahres-Turnus Perspektiven und Projekte, welche Position einzelne Präparate-Bereiche oder ein Unternehmen im Wettbewerb einnehmen sollen und wie der Außendienst seine Ziele erreichen kann. Ein zentrales Ziel ist dabei die stets herausgestellte Schaffung von Kontakt-Qualität. Ein Fallbeispiel zur Planungs-Umsetzung Vor Ort greifen hingegen […]