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Die Sache mit der Nachbarin – oder: Ein Benzo am Morgen…
Feierabend. Medizynicus sitzt mit einer Flasche Bier auf dem Balkon, als es an der Wohnungstür klingelt.
Davor steht die Nachbarin: jene alleinstehende Mit-Sechzigerin, welche den Namen ihrer Katze mit aufs Klingelschild geschrieben hat.
“Sagen Sie mal, Herr Doktor,” lallt sie, “Sie können doch Rezepte ausstellen?”
“Nicht direkt. Ich bin Krankenhausarzt. Was brauchen Sie denn?”
Sie zeigt mir die angebrochene Packung eines Schlafmittels.
“Davon nehme ich eine morgens und eine abends… und…
Liebe Firma Sowienoch (hatten wir doch schonmal, nich?)
Liebe Firma Sowienoch, Ich schreibe Ihnen weil Sie mich von Ihrer Webseite runtergeschmissen haben. Jawoll, das haben Sie, weil ich nämlich mein Passwort vergessen habe. Weil, da wird man doch verrückt, bei all den Passwörtern. Weil aufschreiben darf man sie ja nicht, das weiß man ja und was das merken angeht… ja, irgendwo ist einfach […]
Neue Formen der Korruptionsbekämpfung
Schon wieder werden niedergelassene Ärzte allgemein unter Korruptionverdacht gestellt. Eine AOK fordert mehr Schwerpunktstaatsanwaltschaften, und eine CDU-Justizministerin will das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient stärken, indem sie das Strafrecht verschärfen will. Sie begründet das damit, dass das Vertrauensverhältnis nur gewahrt bleiben könne, wenn sich der Patient hundertprozentig sicher sein könne, dass der Arzt ausschließlich im Interesse der Gesundheit des Patienten handele.
Damit spricht sie sich eigentlich gegen die seit langem bestehenden Einschränkungen der Therapiefreiheit durch Arznei- und Heilmittelregresse und durch vorgegebene “Regelleistungsvolumina” aus.
Ich finde, dass diese Vorschläge viel zu kurz greifen.
Jeder Arzt sollte aktiv nachweisen müssen, dass er nicht korrupt ist und sich beispielsweise nicht von Arznei- und Heilmittelbudgets oder von den RLV korrumpieren lässt.
Dieser Nachweis kann über mindestens drei erfolgreich gegen den Arzt verhängte Regresse in mindestens fünfstelliger Höhe, sowie durch mindestens einhundertfünfzigprozentige Sollübererfüllung in mindestens vier aufeinander folgenden Quartalen über das RLV hinaus erbracht werden.
Zusätzlich müssen Vertreterbesuche sorgfältig im Wortprotokoll dokumentiert werden; auch pivate Restaurantbesuche oder Reisen müssen mit entsprechenden Belegen und notariell beglaubigten Zeugenaussagen unbeteiligter Dritter legitimiert werden.
Erst dann kann man nur noch von einem dringenden Korruptionsverdacht, aber nicht mehr von erwiesener Korruption ausgehen.
Der MEDI-Verbund hat zu diesem Thema eine lesenswerte Stellungnahme veröffentlicht.
Ach ja: die Sache mit dem Glashaus und den Steinen… die CDU-Kollegin sollte sich primär mit den Aktivitäten ihrer Regierungsparteien befassen, die aktuell ganz neue Formen der Korruption entwickeln.