Leben nach dem Schlaganfall


SchlaganfallEin Schlaganfall ist eine der häufigsten Erkrankungen in Deutschland und betrifft meist, aber nicht nur, Menschen im Alter über 60 Jahren. Wenn Frühwarnzeichen nicht rechtzeitig erkannt werden oder Betroffene selbst nicht in der Lage sind, Hilfe zu rufen, kann ein Schlaganfall tödlich enden oder aber teils schwerwiegende Behinderungen nach sich ziehen.

Ein Stück Normalität zurück gewinnen

Nach einem überstandenen Schlaganfall müssen Betroffene meist lernen, mit gewissen Einschränkungen zu leben. Glücklicherweise gibt es heutzutage wirkungsvolle Therapieansätze und Hilfsmittel, die dabei helfen, ein Stückchen Normalität zurück zu gewinnen.

Therapiemöglichkeiten

Welche Therapieformen nach einem Schlaganfall empfehlenswert sind, hängt natürlich von der Art der Behinderungen und Einschränkungen nach einem Schlaganfall ab. Einer stationären Rehabilitation kann teilweise eine ambulante Therapie folgen und oft ist es möglich, die Ausprägung der Behinderung dadurch erheblich zu verbessern. Mehr als die körperlichen Einschränkungen sind es oft psychische Probleme, welche den Therapieerfolg verzögern. Betroffene müssen lernen, dass auch kleine Schritte einen Erfolg darstellen – für viele ist es aber frustrierend, ehemals selbstverständliche Bewegungen und Handlungen wieder mühsam erlernen zu müssen. Je nach Art und Ausprägung der körperlichen Defizite nach dem Schlaganfall sind die folgenden Therapiemaßnamen angesagt.

Sprechtraining (Logopädie)

Sich nicht mehr richtig artikulieren zu können ist eine häufige Folge eines Schlaganfalls. Ziel einer logopädischen Therapie ist es, Sprach- und Schluckstörungen unter Kontrolle zu bekommen, sodass eine Kommunikation mit der Umwelt wieder möglich wird.

Bewegungstraining (Physiotherapie)

Viele Patienten haben nach einem Schlaganfall mit erheblichen körperlichen Einschränkungen zu kämpfen. Diese können von Fall zu Fall durch konsequente physiotherapeutische Betreuung gemildert und die Bewegungsfähigkeit kann teilweise wieder erlangt werden. Hilfsmittel wie Treppenlifte können ebenfalls die Mobilität wieder herstellen und dadurch ein selbstständiges Wohnen in der vertrauten Umgebung auch nach dem Schlaganfall ermöglichen bzw. erleichtern.

Gesunder Lebenswandel

Es gibt Risikofaktoren, die einen Schlaganfall begünstigen können. Viele davon, wie Alter oder gewisse Vorerkrankungen, kann niemand beeinflussen, andere hingegen schon. Daher sollten gerade Menschen, die bereits einen Schlaganfall überstanden haben, ihren Lebenswandel überdenken und selbst verursachte Risikofaktoren komplett ausschließen. Wichtig ist die richtige Ernährung und der unbedingte Verzicht auf Rauchen sowie auf übermäßigen Alkoholkonsum, da diese Faktoren dazu beitragen, dass Arterien leichter verkalken, was wiederum das Schlaganfall-Risiko erhöht.

Psychologische Betreuung

Ein Schlaganfall kann schwerwiegende psychische Folgen verursachen. Das Gefühl, keine Kontrolle über den eigenen Körper zu haben, stellt für viele Patienten eine enorme psychische Belastung dar. Einige Betroffene tendieren dazu, sich selbst „aufzugeben“, da sie niemandem zur Last fallen wollen und nicht die Kraft finden, ihr ganzes Leben umzustellen. Dabei ist es vor allem der Wille, der in der körperlichen Therapie für einen Fortschritt und Erfolg unabdingbar ist. Eine psychologische Behandlung kann daher durchaus hilfreich sein und im Falle einer ausgeprägten Depression ist unter Umständen auch eine medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva angesagt. Betroffene müssen erkennen, dass das Leben nach dem Schlaganfall vielleicht anders als zuvor, aber deswegen nicht weniger lebenswert ist.

Tipps für Angehörige

Auch für die Angehörigen ist ein Schlaganfall eines nahestehenden Menschen ein Schicksalsschlag. Je nachdem, welche Folgen auftreten, wie stark sie ausgeprägt sind und wie sehr sie den Betroffenen im Alltag behindern, sind die Angehörigen auch in der Verantwortung, sich um den Patienten zu kümmern. In jedem Fall sind Familienmitglieder und auch Freunde für Schlaganfall-Patienten eine wichtige seelische und moralische Unterstützung. Unterstützung der Angehörigen selbst kann hilfreich sein, wenn diese ihrerseits mit der neuen Situation überfordert sind. Es ist wichtig, dass Patienten und Angehörige zusammen einen Weg finden, mit den Folgen des Schlaganfalls umzugehen und dass sie das Leben nach dem Schlaganfall als neuen Lebensabschnitt betrachten.

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