Bewegung stärkt nicht nur Ihre körperliche Fitness – Das Gehirn profitiert mit!

Wie hängen körperliche Aktivität und mentale Gesundheit zusammen?

Körperliche Aktivität löst im Körper biochemische Veränderungen aus, die nicht nur den Körper, sondern auch das Gehirn beeinflussen und dies besonders in den Regionen, die mit dem Gedächtnis und dem Lernen verbunden sind.

Vor allem geht es hier um den Hippocampus, der besonders empfänglich für das Wachstum neuer Neuronen ist. Und die werden durch den Prozess der Neurogenese in Folge der körperlichen Bewegung in ihrem Wachstum stark gefördert!

Zu diesem Ergebnis sind Forscher gekommen, indem sie feststellen konnten, dass Bewegung die Produktion eines Proteins namens FNDC5 stimuliert. Das FNDC5-Protein stimuliert wiederum die Produktion eines anderen Proteins im Gehirn, den Brain-Derived-Neurotrophic-Factor (BDNF-Faktor), der das Wachstum neuer Nerven und Synapsen stimuliert, und ebenfalls das Überleben der vorhandenen Gehirnzellen sichert [1].

Aktiv bleiben beugt Demenz vor

John J. Ratey [2], ein Psychiater und Autor des Buches: „The Revolutionary New Science of Exercise and the Brain“ gibt in seinem Buch Beweise dafür, dass die körperliche Bewegung das Gehirn gegen Demenz stärkt, dies u.a. durch:

  • Freisetzung des Wachstumsproteins BDNF im Gehirn
  • Produktion von neuen Nervenzellen und Schutz der Synapsen
  • Erhalt des gesunden Blutflusses zum Gehirn
  • Hemmung von schädlichen Proteinen im Gehirn, die Demenz begünstigen. In Tierversuchen fanden sich deutlich weniger schädliche Plaques die mit Demenz assoziiert werden.

Machen Sie Bewegung am besten zu einem regelmäßigen Bestandteil Ihres Lebens so frühzeitig wie nur möglich. Trotzdem ist es nie zu spät, damit zu beginnen. Auch Senioren, die erst spät mit Fitness-Training begannen, zeigten Verbesserungen ihrer kognitiven Funktion. Zu dieser Aussage ist eine Studie an der Universität von Edinburgh gekommen [3].

In der Studie untersuchte man mehr als 600 Menschen im Alter von 70 Jahren, die detaillierte Protokolle ihrer täglichen körperlichen, geistigen und sozialen Gewohnheiten machten. Drei Jahre später wurden ihre Gehirne auf altersbedingte Veränderungen untersucht, wie Rückgang des Gehirns und Schäden an der weißen Substanz. Die Senioren, die das meiste körperliche Training durchführten, zeigten viel geringere degenerativen Veränderungen des Gehirns im Vergleich zu anderen Probanden.

Ähnliche Beobachtungen hat auch ein weiterer Forscher, Dr. Kirk Ericson von der Pittsburgh Universität gemacht: [4]

  • Menschen im Alter von 70 Jahren verlieren jährlich von 1 bis 3% am Hippocampus-Volumen.
  • Die Veränderungen in der Größe des Hippocampus gehen mit Änderungen des Wachstumsprotein BDNF im Blutspiegel einher.
  • Intensität des Fitness-Niveaus ist verbunden mit einer größeren präfrontalen Kortex.

Referenzen:
[1] Exercise Induces Hippocampal BDNF through a PGC-1α/FNDC5 Pathway
[2] http://johnratey.typepad.com/
[3] Neuroprotective lifestyles and the aging brain
[4] Brain Aging & Cognitive Health Lab

Autor: Dr. Rainer Mutschler
Bildquelle: berlinrob / Clipdealer

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