Zuviel Panik um krebserregende Lebensmittel?

Basierend auf den Ergebnisse einer amerikanischen Studie veröffentliche der Guardian einen Artikel zum Thema fraglicher Ängste in Bezug auf viele Berichte über diverse möglicherweise krebsauslösenden Lebensmittel, die der Freitag auf deutsch aufgriff. Christian Gersch hat diesen Artikel am Beispiel widersprüchlicher Studienergebnisse kommentiert.

Es ist sicherlich problembehaftet, wenn durch Massenmedien die Ergebnisse von Studien unreflektiert veröffentlicht werden, denn für Konsumenten ist es fast nicht möglich, sich an alle “Empfehlungen” zu halten, die oft nur einen geringen Evidenzgrad bzw. eine Signifikanz für den Alltag aufweisen. Allerdings kann es sich auch als fahrlässig erweisen, alle Forschungsergebnisse bei Seite zu tun, nur, weil es zwischen ihnen vielleicht Widersprüche gibt.

Ich möchte am Beispiel des Zusammenhang zwischen der Entstehung von Magenkrebs und dem vorhergehenden Alkoholkonsum der erkrankten Patienten das Problem schildern:
Spricht man mit dieser Patientengruppe, so ist ihr oft nicht klar, dass bestimmte Gewohnheiten mit für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich gemacht werden können, auch wenn ein solcher Zusammenhang bereits seit vielen Jahren berichtet wird – auch, wenn aus wissenschaftlicher Sicht bislang noch nicht “DER” Auslöser feststeht.

Eine klare Empfehlung auf Basis der Studienlage ist derzeit noch nicht abzugeben:

Sicherlich fehlt in allen diesen Studien der Bezug auf Helicobacter pylori, bekanntermaßen den Hauptauslöser von Magenkrebs. Es ist wahrscheinlich, dass ein Zusammenhang bestehen dürfte zwischen dem pH-Wert des Magens, und damit einem “Einnistfaktor” für Helicobacter pylori, und Produkten, die die Produktion von Magensaft anregen. Abhängig vom Säuregrad von Getränken, der sich gerade bei Weinen unterscheidet, könnte der pH-Wert kurzfristig beeinflusst werden. Darüber hinaus beinhalten viele alkoholische Getränke, die letztlich Extrakte aus Obst und Gemüse sind, oft noch sekundäre Pflanzenstoffe, die antientzündlich – auch im Magen – wirken und so ein Magengeschwür mitunter günstig beeinflussen können.

Es ist klar, dass die oben genannten Studienergebnisse widersprüchlich sind. Falsch wäre es trotzdem, jetzt unkritisch z.B. Wein zu trinken, nur weil eine von vielen Studien dies als Schutzfaktor vor Krebs beschreibt. Wahrscheinlich beschreiben diese drei exemplarischen Studien ein Risiko, das mit dem Konsum von Alkohol zusammen hängt, sich aber nur in noch größeren Studien klar demaskieren wird.

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