Ein Bericht von Einsatzärztin Dr. Brigitte Mutschler
„Eigentlich nichts besonderes; Ein bisschen kühlen, vielleicht ein Antibiotikum, dann wird’s schon wieder.
Nicht so bei Regina, einer 25-jährigen Frau aus der weiteren Umgebung von Serabu. Als sie zu uns kam, war die rechte Gesichtshälfte schon so sehr angeschwollen, dass sie den Mund nicht mehr öffnen, weder essen noch trinken noch sprechen konnte. Sie wurde auf unsere Frauenstation aufgenommen, erhielt täglich intravenös Antibiotika und zwar die besten, die wir zur Verfügung haben. Aber die Schwellung nahm weiter zu, so dass unser chirurgischer Kollege mit zwei operativen Einschnitten Entlastung schaffen musste. Der Eiter floss in Strömen. Diese Ströme ließen nur sehr allmählich während der folgenden zwei Wochen nach. In dieser Zeit wurden täglich Spülungen und Verbandswechsel durchgeführt. Die Grimassen, die Regina bei diesen Prozeduren schnitt, ließen mich ahnen, wie schmerzhaft das war. Glücklich waren wir alle über die rückläufige Schwellung, die wiederkehrende Fähigkeit den Mund zu öffnen, zu sprechen, zu trinken und zu essen. Es wurde möglich die Ursache für die ausgeprägte Entzündung zu sichten: ein Stummel von Zahn – sehr schmerzhaft. Der musste entfernt werden. “Mach das aber bitte so, dass sie mir bei der Zahnextraktion nicht auf die Finger beißt” – die Bitte des Chirurgen. Der Zahn entfernt, die Schwellung – wie auf dem Bild zu sehen – fast völlig abgeklungen. Am Tag meiner Abreise aus Serabu konnte ich den Entlassungsschein für Regina ausstellen. Die noch erforderlichen, nur gelegentlichen, Verbandswechsel sollten wohnortnah durchgeführt werden.“
Dr. Brigitte Mutschler und Regina, noch mit dickem Verband!
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