Die Sommerzeit steht bald vor der Tür und vielleicht habt ihr schon ein sonniges Ziel für euren Osterurlaub ausgewählt. Wenn uns die Sonne einmal mehr vom Himmel anlacht, wollen wir am liebsten jede freie Minute unter ihren warmen Strahlen verbringen: Dass ein Übermaß an UV-Licht der Haut schadet, weiß ja schließlich jeder. Und trotzdem erkranken in Deutschland jährlich mehr als 230.000 Bürger an einem Hauttumor. Heute erklären wir, wie man seine Schutzhülle während der sonnenreichen Jahreszeit umsorgt und sonnenstrapazierter Haut Linderung verschaffen kann.
Braun um jeden Preis
Vom 12. bis 16. Mai findet die Euro-Melanoma-Woche statt und klärt einmal mehr über die Risiken von UV-Strahlung auf. Eine gebräunte Haut gilt aber nach wie vor besonders bei Jugendlichen und jungen Frauen als Zeichen für eine gesunde und attraktive Ausstrahlung. In einer Umfrage gaben gleich 34,6 % von ihnen an, sich so intensiv zu sonnen wie möglich – ob stundenlang während der strahlungsintensiven Mittagsstunden oder mehrfach die Woche unter der künstlichen Sonne im Solarium. Eine intensive Exposition schädigt jedoch die Haut und erhöht das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.
Strahlen-ABC
Während die besonders energiereiche UV-C-Strahlung in den oberen Atmo-sphärenschichten vollständig ausgefiltert wird, dringen die UV-A-Strahlen tief in die Haut ein und sind für vorzeitige Hautalterung verantwortlich. Künstliche Sonnenstrahlen wie in Solarien enthalten meist UV-A-Strahlen, die die Haut zwar bräunen, aber keinen körpereigenen Lichtschutz aufbauen. Eine Überdosis der UV-A-Strahlen kann zu schwarzem Hautkrebs führen. Die UV-B-Strahlen sind hingegen kurzwelliger und sorgen für einen natürlichen Sonnenschutz (die Lichtschwiele), denn durch ihre Einwirkung kommt es zur Verdickung der obersten Hautschicht. Eine zu hohe UV-B-Strahlung zerstört jedoch den Zellkern und verursacht Sonnenbrand. Durch diese direkte Schädigung der Erbsubstanz der obersten Hautschichten ist die UV-B-Strahlung an der Entstehung von hellem Hautkrebs und seinen Vorstufen beteiligt.
Alarmstufe Rot
Sonnenbrand (auch UV-Erythem) ist ein sichtbares Zeichen des Körpers, dass die Sonnenbestrahlung der Haut zu intensiv war: Es entsteht eine Ent-zündung, die sich zunächst durch Rötungen an den betroffenen Stellen zeigt. Im akuten Fall führt ein Sonnenbrand oftmals auch zu Druckempfindlichkeit und je nach Schweregrad sogar zu Blasenbildung. Auch Juckreiz und Schwellungen zählen zu den Symptomen. Ein paar Tage danach beginnt sich die Haut schließlich zu schälen. Je nach Grad der Hautschädigung wird der Sonnenbrand unterschieden in:
- Sonnenbrand 1. Grades:
Er äußert sich durch Rötungen und Schwellungen, Juckreiz und Schmerzen. - Sonnenbrand 2. Grades:
Hier kommt es zur Bildung von Blasen auf der Hautoberfläche. - Sonnenbrand 3. Grades:
Die oberste Hautschicht löst sich ab: Es kann zu tiefen Zerstörungen der Haut kommen.
Das Gedächtnis der Haut
Insbesondere die Spätfolgen eines Sonnenbrands dürfen nicht unterschätzt werden: Schon ein einzelner schlimmer Sonnenbrand kann der Auslöser für spätere Hauterkrankungen sein. Wissenschaftliche Studien haben erwiesen, dass sich viele Hautkrebs-Patienten in ihren frühen Lebensjahren einer starken Sonnenexposition ausgesetzt haben. Zwar verursacht Sonnenbrand nicht automatisch Hautkrebs, aber die Haut speichert diese Verletzung, die die Zellstruktur verändern kann. Babys müssen besonders geschützt werden. Der Grund: Da ihre Schädeldecke noch sehr dünn ist, kann intensive Sonneneinstrahlung ihre empfindliche Hirnhaut reizen. Auch fehlt ihnen der Schutz durch Haare, da sie in den ersten Lebensjahren einen spärlichen Haarwuchs haben. Sie sollten an Sonnentagen stets eine Kopfbedeckung tragen.
Sonnenschutz ist Typsache
Generell sollte man sich 30 Minuten vor der Sonnenbestrahlung eincremen und je nach Hauttyp den richtigen Lichtschutzfaktor wählen.
Erste Hilfe, wenn es brennt
Sogar im Schatten kommen noch über 50 % UV-Licht an. Damit sich sonnen-strapazierte Haut regenerieren kann, sollte man entweder nicht nach draußen gehen oder aber lange Kleidung tragen. Bei Sonnenbrand helfen sog. After Sun-Präparate, die mittlerweile an die Bedürfnisse der unterschiedlichen Körperregionen angepasst wurden: Ob Lippen, Augen, Körper oder auch Haar – nach einem langen Aufenthalt in der Sonne kühlen die Produkte die erhitzten Hautstellen, spenden mit spezieller Formulierung viel Feuchtigkeit und sorgen für eine ausreichende Fettversorgung. Sie beinhalten zudem oft beruhigende Inhaltsstoffe und führen zur schnellen Linderung bei sonnenstrapazierter Haut. Auch kühlende Umschläge können helfen. Außerdem sollte man darauf achten, viel zu trinken, damit der Flüssigkeitsverlust durch die Sonne ausgeglichen wird. Gegen Schmerzen hilft ein leichtes Schmerzmittel. Bei schweren Verletzungen sowie Symptomen wie Übelkeit und Erbrechen sollte man jedoch einen Arzt aufsuchen.
Mehr ausführliche Tipps für einen richtigen Sonnenschutz sowie die Einteilung der Hauttypen anhand ihrer Sonnenempfindlichkeit findet ihr hier.
Quelle: medicalpress.de – Artikelbild: Eau Thermale Avène