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Wahnsinnswoche 2016:44
In dieser Woche 60 Patientenkontakte und 5 Terminausfälle (Montag hatte ich frei, Dienstag war Feiertag, Mittwoch Bürokratietag).
Wer krank ist, muss nicht zum Personalgespräch.
Wahnhafte Identitätsstörungen und Personenverkennungen übersichtlich erklärt.
Repost: Jens Spahn (CDU) auf der StartupCon in Köln: “Datenschutz ist etwas für Gesunde”. Einer digitalisierten Medizin stehe aber der deutsche Datenschutz im Weg.
Und wenn die digitale Medizin mal virenverseucht ist, dann gehen Sie doch einfach woanders hin! Gute Besserung.
Depressiv? Morgen ist leider auch noch ein Tag. Kleiner Trost: Sie sind in guter Gesellschaft… mit Cyndi Lauper, Marius Müller-Westernhagen, Victoria Van Violence, Tanja Salkowski, Bruce Springsteen, Robbie Williams, Adele, Tyson Fury, Miranda Kerr, um nur einige zu nennen.
Am Samstag war ich auf dem Schizophrenie-Update in Düsseldorf, einer ausschließlich auf die somatischen Entstehungsbedingungen ausgerichteten Veranstaltung. Take Home Message war unterm Strich: die Schizophrenie ist eine Gehirnerkrankung in Form einer Netzwerkstörung (im Dopaminsystem).
Dagegen hilft nur Früherkennung, möglichst schon im Prodromalstadium, um dem mit der Erkrankung einhergehenden Verlust an weißer Substanz (Konnektivität), der mit jeder akut psychotischen Episode zunimmt, früh entgegenzuwirken. Mit Antipsychotika, versteht sich.
Interessant fand ich den Hinweis, dass bei Absetzversuchen ein potenzieller Rückfall in eine akute Psychose bei Tabletteneinnahme nach etwa 6 Wochen, bei den monatlich dosierten Langzeitmedikamenten nach etwa 3 Monaten, und bei den alle drei Monate verabreichten nach etwa 6 Monaten zu erwarten ist (wenn er denn eintritt).
Generell sollte sich die Behandlung mit Neuroleptika nicht nur an der Wirksamkeit, sondern vor allem an der Langzeitverträglichkeit orientieren – immerhin muss man das Zeug ja auch lange Zeit einnehmen. Jede(r) muss dann für sich selbst entscheiden, ob er / sie Psychosefreiheit eher mit Gewichtszunahme und erhöhtem Diabetesrisiko, sexueller Dysfunktion, oder mit kognitiven Beeinträchtigungen erkauft.
Leider werden neue Medikamente (von denen zwei in der Pipeline sind) von den einschlägigen Instituten (IQWiG) ausschließlich nach ihrer Effektivität, aber nicht nach ihrem Nebenwirkungsprofil beurteilt, sodass sie es auf dem Kassenmarkt schwer haben dürften. Leichter hat es da Cannabis: viele (junge) Erkrankte rauchen das Zeug wie Gras und jubeln damit ihr Rezidivrisiko in schwindelnde Höhen.
Ach ja die Gewichtszunahme: ist hauptsächlich durch medikamentös induzierte Insulinresistenz am Muskel zu erklären. Ein Versuch mit Metformin könne daher in manchen Fällen nicht schaden (wäre aber off label).
doctr.com TV-Tips
Unsere TV-Tips für Sonntag, den 4. und Montag, den 5. Oktober 2009:
W wie Wissen: Viren – die (un)heimlichen Herrscher
"Die Schweinegrippe hat sich zur Pandemie entwickelt. Die Infektionsraten nehmen zu und mit ihnen die Zahl der Todesfälle. Auch wenn die Krankheitsverläufe – noch – vergleichsweise mild sind, es bleiben Fragen offen: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Virus aggressiver wird und wird dann genügend Impfstoff für jeden verfügbar sein? Und was ist eigentlich mit der "normalen" saisonalen Grippe?" (daserse.de)
ARD, Sonntag, den 4. 10. 2009, 17:03
4-teilige Dokumentationsreihe auf 3sat:
"In der chirurgischen Abteilung behandelt Dr. Andreas Heydweiller, Oberarzt der Asklepios-Kinderklinik in Sankt Augustin, die Zwillingsbrüder Güney und Kuzey Özdemir, die wegen ihrer Trichterbrüste aus Aachen gekommen sind. Die OP ist eine Spezialität von Heydweiller und seinem Chefarzt Dr. Heiko Birkhold. – Erste Folge der vierteiligen Reihe über den Alltag der Asklepios-Kinderklinik." (3sat.de)
Teil 1/4, 3sat, Montag, den 5.10. 2009, 20:15
Die drei weiteren Folgen der vierteiligen Doku-Reihe "Die Kinderklinik" zeigt 3sat montags um 20.15 Uhr.
Chemosynthetische Ökosysteme in der Erdgeschichte
Anbei nur kurz ein Vortrag von Steffen Kiel (Universität Göttingen), gehalten auf dem Lyell Meeting am 12. März 2014 über chemosynthetische Ökosysteme im Laufe der Erdgeschichte. Chemosynthetische Ökosyseme sind faszinierende Lebensgemeinschaften, die fern von Sonnenlicht ihre zum Leben benötigte Energie eben nicht von unserem Zentralgestirn beziehen, sondern aus anderen Quellen. Dazu zählen die unter anderem die bekannten schwarzen und weißen Raucher der untermeerischen Hydrothermalquellen. Bislang sind uns nur sehr kleine Einblicke in diese weitgehend von der Photosynthese unabhängigen Lebensgemeinschaften gelungen, aber… weiter