Am 18. Mai ist die Abstimmung zur medizinischen Grundversorgung (Hausarztmedizin). Worum geht es? Wie soll gestimmt werden?
In der Schweiz gibt es viele Ärzte und doch zu wenige. Es gibt viele Spezialisten und zu wenige Allgemeinpraktiker. Nicht zuletzt weil die finanziellen Anreize und das Ansehen die Spezialisten bevorzugen. Die Allgemeinmediziner sind für einen Grossteil der medizinischen Probleme die beste Anlaufstelle. Bei vielen Problemen können sie direkt helfen.
Um auf die Missstände aufmerksam zu machen, haben die Hausärzte zuerst in Bern demonstriert und anschliessend, da sich nichts bewegte, die Initiative „Ja zur Hausartmedizin“ eingereicht. In kurzer Zeit wurde die doppelte Anzahl der notwendigen Unterschriften gesammelt. Um nicht eine einzelnen Beruf zu bevorzugen, wurde die Initiative der Hausärzte mit einem Abstimmungstext, der auf die gesamte medizinische Grundversorgung abzielt, ersetzt. Über diesen direkten Gegenvorschlag wird nun am 18. Mai abgestimmt.
Mit der vorgesehenen Verfassungsänderung werden folgende Ziele verfolgt:
- Eine ausreichende medizinische Grundversorgung soll sichergestellt werden.
- Die Aus- und Weiterbildung und die Berufsanforderungen sollen zu Gunsten der medizinischen Grundversorgung verbessert werden.
- Die finanziellen Anreize sollen für die Berufe der Hausärzte erhöht werden.
Hausärzte sind sicher nicht von der Mindestlohninitiative betroffen, über welche am gleichen Tag ebenfalls abgestimmt wird. Hausärzte verdienen mehr als die meisten von uns. Was auch nicht schlecht ist. Sie arbeiten auch viel. Hausärzte vergleichen sich aber mit den Facharztspezialisten, die bis zu 600‘000 Franken verdienen können. Was würde ein Medizinstudent wohl lieber werden, ein viel arbeitender Hausarzt mit 200‘000 Franken oder ein Spezialist mit 600‘000 Franken?
Die Vorlage ist breit abgestützt. Nur wenige sprechen sich dagegen aus.
Fazit
Ja zur medizinischen Grundversorgung am 18. Mai.
Schlussbemerkung
Bildet euch eine Meinung! Geht Abstimmen!
Abstimmungsresultat
Der Verfassungsartikel zur Hausarztmedizin wurde von 88% der Stimmbevölkerung, bei einer Stimmbeteiligung von 53%, deutlich angenommen.