Die Zahl pflegebedürftiger Menschen steigt rapide. Für die Erhaltung von Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden im Alter spielt neben anderen Faktoren die Ernährung eine bedeutende Rolle. Gewichtsverlust, dauerhafte Mangel- und Unterernährung fördern in vielfacher Weise Erkrankungen des Organismus, verlängern die Erkrankungsdauer und erschweren deren Behandlung. In der Öffentlichkeit wird häufig nur das Phänomen der Überernährung, Adipositas1 und Magersucht thematisiert. Besonders auffällig ist, dass die Quote der nicht ausreichend Ernährten, älteren Menschen über 75 Jahren, bei unabhängig und selbstständig Lebenden im Bereich von 10-20% liegt, bei älteren Menschen in betreuten Einrichtungen, wie Pflege- oder Altenheimen, diese aber signifikant, auf etwa 40-60%, ansteigt . Die Ursachen für eine Unterernährung sind vielfältig. Es kann zwischen physischen, mentalen und sozialen Problemen unterschieden werden. Der Einfluss der verschiedenen Ursachen ist jedoch bei jedem Menschen unterschiedlich, zudem können mehrere Faktoren zeitgleich auftreten. In der Folge kommt es daher häufig zu Anzeichen von Unterernährung. Die Risiken und Konsequenzen der Mangelernährung adressieren sowohl die Betroffenen als auch das Gesundheitssystem und führen wesentliche Konsequenzen nach sich. Die Therapie von Mangel- und Unterernährung im Alter ist besonders schwierig und kostenintensiv, dadurch kommt der Prävention eine entscheidende Rolle zu. Allerdings benötigt der Pflegebedürftige aufgrund seiner altersbedingten Einschränkungen hierfür sowohl die medizinische Betreuung seitens des Arztes, als auch die Unterstützung von Angehörigen und Pflegepersonal. Es gibt verschiedene etablierte Allgemein- und Therapiemaßnahmen, die konkrete An-weisungen zur Verbesserung der Nahrungsaufnahme bei älteren Menschen mit Mangelernährung liefern. In einer ersten Stufe wird dabei versucht, die individuellen Ursachen der Mangelernährung zu evaluieren und zu therapieren. Reicht dies nicht aus, wird eine Ernährungsmodifikation und -beratung mit intensiver Betreuung angestrebt. Darüber hinaus wird empfohlen, tägliche Mahlzeiten mit Energieträgern anzureichern (z.B. Eiweißkonzentrate oder Maltodextrin4) sowie Trink- und Zusatznahrung einzusetzen. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen wurde in verschiedenen klinischen Studien belegt. Reichen diese Maßnahmen nicht mehr aus, ist auf der letzten Stufe der Einsatz von supportiver, künstlicher Ernährung unumgänglich. Dies birgt jedoch oft zusätzliche Risiken und führt zu erhöhter Mortalität .
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