Führungs-Skepsis bei Ärzte
„Was soll das bringen?“, „Viel Aufwand für nichts!“, „Ich muss mich um meine Patienten kümmern!“ Die Reaktionen von Praxisinhabern auf die Empfehlung einer Intensivierung ihrer Führung ist meist abwehrend. Zum Teil ist das sogar verständlich, denn im normalen Praxisbetrieb entzieht sich die Beurteilung der Effekte einer unmittelbar nachvollziehbaren Bestimmung und Messbarkeit.
Führung und ihre Wirkung sind quantifizierbar
In einer internistischen Gemeinschaftspraxis mit zwei Ärzte und neun Medizinischen Fachangestellten wurde im April 2012 eine Benchmarking-Praxisanalyse durchgeführt. Sie erbrachte u. a. für den Führungsbereich eine sehr geringe Führungsintensität, gemessen als das Verhältnis der eingesetzten Führungsinstrumente in Relation zum Best Practice-Standard (Optimum = 100%). Hieraus resultierend waren auch Arbeitszufriedenheit und Teamharmonie mit den Folgen geringer Produktivität, häufigen Flüchtigkeitsfehlern und schlechtem Betriebsklima nur unzureichend ausgebildet.
Intensivere Führung = höherer Erfolg
Ein systematischer Aufbau des Führungsbereichs, angefangen bei der Einführung von Stellenbeschreibungen über regelmäßige Praxisbesprechungen und Mitarbeitergesprächen bis hin zu motivatorischen Maßnahmen führte zu den in einer Folgeuntersuchung feststellbaren, verbesserten Resultaten. Die Schubwirkung der Führung drückte sich auch in einem deutlich intensivierten Patientenzulauf und einer verbesserten Gewinnsituation aus.
Zum Thema:
Ein Hauch von Nichts: Führung in der Arztpraxis
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