DIM steht für 3,3´-Diindolylmethan. Hierbei handelt es sich nicht um eine Erfindung der chemischen Industrie. Vielmehr ist DIM ein eher kleines Molekül, dass in Gemüsepflanzen aus der Familie der Kreuzblütengewächse vorkommt. Oder mit anderen Worten: Es kommt vor in Brokkoli, Blumenkohl, Grünkohl, Rosenkohl und noch ein paar Anderen Sorten.
Diese Gemüsesorten sind bekannt für einen besonderen gesundheitlichen Nutzen. Und dieser Nutzen wird weitestgehend garantiert durch DIM. DIM hat eine Reihe von biologischen Eigenschaften und Aktivitäten. Da Bilder mehr sagen als tausend Worte, erlaube ich mir die „Leihgabe“ einer Grafik aus Wikipedia:
Wie diese Grafik zeigt, beeinflusst DIM eine Reihe von Zielproteinen, die wiederum die Angiogenese (Ausbildung von Blutgefäßen) bei Tumorzellen beeinträchtigen, entzündungshemmend sind, Hormone kontrollieren, die Apoptose (natürlicher Zelltod) steuern, anti-bakteriell, anti-viral und krebsverhindernd wirken und wie ein Zytostatikum wirken.
Eine Studie neueren Datums (Mai 2013) hat jetzt eine weitere Wirksamkeit entdecken können: Allem Anschein nach wirkt DIM auch gegen Strahlungsschäden.
Wissenschaftler aus den USA und China experimentierten mit Ratten, die sie einer an sich tödlichen, wiederholten Strahlendosis aussetzten, die aber durch die Gabe von DIM geschützt zu sein schienen. Dabei war es gleichgültig, ob DIM vor oder 24 Stunden nach der Bestrahlung verabreicht wurde. Der Schutzmechanismus wurde von den Wissenschaftlern als „eigenartig“ beschrieben: DIM aktivierte umgehend einen Mechanismus, der für die Reparatur von DNA-Schäden zuständig ist und auch bei oxidativem Stress zur Wirkung kommt. Hierbei handelt es sich um ein Enzym, die Serin-Proteinkinase ATM, die als Sensor von DNA-Schäden im Zellkern vorkommt und bei Störungen aktiviert wird (ATM steht für Ataxia Telangiectasia Mutated).
Sind die Schäden in der DNA zu groß beziehungsweise irreparabel, dann löst das Enzym eine Apoptose aus und die betroffene Zelle stirbt ab. Genau diese Reaktionen wurden bei den Experimenten mit Ratten beobachtet. Auf der anderen Seite zeigte DIM keine Effekte bei in die Ratten verpflanzten Tumoren. Das heißt, dass malignes Gewebe keine Schutzwirkung seitens DIM erfährt.
Damit scheint DIM selektiv gesundes Gewebe vor Strahlungsschäden zu schützen, während malignes Gewebe, zum Beispiel im Fall einer Strahlentherapie, diesen Schutz nicht genießt und abstirbt. Zu allem „Überfluss“ gibt es keine Nebenwirkungen seitens DIM, selbst bei hohen Dosierungen, die zwar seine Effektivität erhöhen – es gibt hier eine Dosis-Wirkung-Relation – aber nicht die sonst üblichen Probleme mit unerwünschten Wirkungen bei der Therapie verursachen.
Fazit
DIM aus Brokkoli & Co. ist einer der wichtigen Substanzen, die den gesundheitlichen Wert dieser Gemüsesorten ausmacht. Der Ruf, dass dieses Gemüse krebsverhindernd wirken soll, scheint nicht unberechtigt zu sein, wenn man sich die Wirksamkeit von DIM näher betrachtet. Und Krebskranke (die sich für eine Strahlentherapie haben entschließen müssen), scheinen gut beraten zu sein, begleitend zur Bestrahlung DIM hochdosiert einzunehmen. Immerhin kommen sie dann in den Genuss einer Substanz, die sich positiv auf ihr Krebsleiden auswirkt und gleichzeitig sie vor den negativen Effekten der Bestrahlung schützt.
Quelle: pnas.org/content/early/2013/10/08/1308206110.abstract?sid=5f4905cc-6359-4067-b75c-9a31eb3b9405
Dieser Beitrag Mit Brokkoli gegen Strahlungsschäden wurde erstmalig von Yamedo.de (René Gräber) auf Yamedo BLOG veröffentlicht.