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Neuromodulation und Neuro-Enhancement: Verschmelzung
Neuromodulation korrigiert krankhafte Gehirnaktivität mittels elektromagnetischer Felder. Neuro-Enhancement verspricht Steigerung der Gehirnleistung bei Gesunden, dies kann im Prinzip auch mit elektromagnetischen Feldern geschehen. Neuromodulation und Neuro-Enhancement strikt trennen zu wollen, beruht letztlich auf einer unzulänglichen Unterscheidung. Allgemein kann man zunächst feststellen, dass die Debatte um das Neuro-Enhancement – und viele ihrer Missverständnisse – sich dadurch auszeichnet, dass es in vielen Bereichen keine scharfen Grenzen gibt. Die Grenzen verwaschen zum Beispiel … … zwischen Pharmakologie und Neurotechnologie, genauer zwischen pharmakologischen Substanzen und elektrischen und magnetischen Feldern (Neuromodulation),… weiter
Ebola-Hilfe real
Es ist jetzt soweit, dass die Bundeswehr Ärzte und andere Mitarbeiter nach Liberia schickt, um dort ein Ebola-Behandlungszentrum aufzubauen. Klingt nach entfernten Nachrichten. Einer meiner Kollegen, der mit mir im gleichen Krankenhaus arbeitet, ist jetzt auf die Reise gegangen, um zu helfen. Gar nicht entfernt und abstrakt, sondern ganz nah und real. Du hast meine […]
Hoffnung für Borderliner
Verlauf und Prognose der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ (ICD10 F60.3) sind günstiger, als oft angenommen:
Offensichtlich verschwindet die Störung bei vielen im Lauf des Lebens, weil die Betroffenen Selbstheilungskräfte entwickeln, die es ihnen ermöglichen, die Krankheitssymptome zu kompensieren (RAHN).
Der Langzeitverlauf der Borderline-Persönlichkeitsstörung ist besser als der Kurzzeitverlauf: über 40% der jemals-remittierten Borderline-Patienten erhielten zum Zeitpunkt eines Sechs-Jahres-Follow-up einen GAF-Wert im guten Bereich, und über 65 % hatten ein gutes allgemeines psychosoziales Funktionsniveau erreicht oder beibehalten. Das psychosoziale Funktionsniveau von remittierten Patienten verbesserte sich im Lauf der Zeit. Insgesamt ergibt sich ein positiveres Bild zur Entwicklung der Borderline-Persönlichkeitsstörung als in früheren Studien (ZANARINI).
Fast die Hälfte stationärer Borderline-Patientinnen wünscht sich Arbeit in einem helfenden Beruf, 18% arbeiten in einem solchen. Es gibt keine Studien, in denen Zusammenhänge zwischen Borderline-Struktur und dem Ergreifen eines helfenden Berufs untersucht wurden. Daher ist keine Aussage darüber möglich, wie groß die Chance beruflichen Erfolgs oder wie hoch das Risiko des Scheiterns ist. Bei entsprechender Fähigkeit zur Selbstfürsorge und Distanzwahrung (die man durchaus erlernen kann) stellt die Diagnose allein kein absolutes Ausschlusskriterium dar (DULZ).
Das schulische und berufliche Ausbildungsniveau der Diagnosegruppe F60.3 entsprach 2004 in etwa dem der deutschen Durchschnittsbevölkerung. Die BPS findet sich fast nie als Begründung für einen Rentenantrag. 40% der an BPS erkrankten Bevölkerung leben hoch funktionsfähig. Eine Heilung der BPS erscheint möglich und setzt die psychosoziale Integration voraus. Die Nachhaltigkeit einer einmal erreichten Remission stützt sich wiederum essenziell auf eine umfassende soziale und individuell adäquate berufliche Integration. Eine dem individuellen Niveau der Patienten angemessene soziale wie berufliche Integration hilft, negative Prägungen zu bewältigen. Eine zufriedenstellende, erfolgreiche berufliche Funktion ist für Patienten mit BPS sogar ausschlaggebendes Merkmal für einen guten psychosozialen Status. Eine intensive psychosoziale Begleitung und Analyse beruflicher Schwierigkeiten ist aber unverzichtbar, um krankheitsbedingte Ursachen aufzudecken und zu verarbeiten (GESCHER).
Quellenangaben auf der Folgeseite