Analyse zeigt: Wartezeiten bei Patienten wichtiges Thema

Warten

Bildnachweis:S. Hofschlaeger / pixelio.de

„Wartezeit“ gehört zu den am häufigsten genannten Begriffen, wenn Patienten ihre Ärzte bewerten – und zwar im positiven wie im negativen Sinne. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse, die der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) im Frühjahr 2014 bei der Stiftung Gesundheit in Auftrag gegeben hat. Kommentare wie „Kurze Wartezeiten, Termine werden pünktlich eingehalten, verständliche Aufklärung ohne Hektik“ aber auch „Sehr schlechte Praxisorganisation. Sehr lange Wartezeiten“ stehen dabei exemplarisch für viele Freitextkommentare, die das Thema aufgreifen. Die Bemerkungen zeigen, dass sich Patienten besonders dann ärgern, wenn sie einen Termin vereinbart haben und trotzdem lange Wartezeiten in der Praxis in Kauf nehmen müssen. Hier können verbesserte Organisationsstrukturen in der Praxis Abhilfe schaffen.

Doch Wartezeiten lassen sich bei einem Arztbesuch kaum ganz vermeiden. Ein Termin dauert länger als vermutet, es kommt ein Notfall dazwischen. Nicht alles lässt sich im Voraus planen. Das wissen auch die Patienten und sehen das Thema durchaus differenziert. Kommentare wie „Noch nie so nett und fürsorglich behandelt worden. Wartezeit leider relativ lang, ist aber zu verzeihen, wenn sich dann auch für einen selbst so viel Zeit genommen wird. Ich bin sehr, sehr beeindruckt und fühle mich gut aufgehoben!“ zeigen dies. Mit gutem Service können Ärzte also bei ihren Patienten punkten – auch wenn diese manchmal etwas länger im Wartezimmer verweilen müssen.

Das Thema Wartezeit beginnt aber nicht erst, wenn die Patienten in der Praxis sind. Manche müssen bereits davor recht lange auf einen Termin warten. Auch dieses Thema greifen Patienten in den Freitextkommentaren immer wieder auf: „Termine gibt es von heute auf morgen“, heben manche Patienten positiv hervor. Andere berichten: „Gute Praxis, aber um einen Termin zu bekommen, braucht man halbes Jahr Wartezeit.“ Doch was ist die Ursache für die langen Wartezeiten? Am vielfach angeführten Fachärztemangel kann es nicht liegen. Denn die aktuellen Bedarfsplanungszahlen (Stand April 2014) zeigen, dass mit 138.000 Medizinern die Gesamtzahl der niedergelassenen Haus- und Fachärzte 2013 so hoch wie noch nie lag. Zuwachsraten von 2,5 Prozent in 2013 und 1,9 Prozent in 2012 belegen, dass die Zahl der Ärzte weiter steigt. Jedoch gibt es regionale Unterschiede. In zwei Prozent der Planungsbereiche besteht das Problem der tatsächlichen oder drohenden Unterversorgung, 80 Prozent sind jedoch über- und 18 Prozent regelversorgt.

Das Problem bei den langen Wartezeiten scheint also weniger in der zu geringen Ärztezahl zu liegen. Vielmehr kommen Ärzte und Patienten nicht optimal zusammen. Darum bieten die Ersatzkassen ihren Versicherten verschiedene Serviceangebote, etwa die Vermittlung von Arztterminen, an. Auskünfte darüber sind bei den einzelnen Krankenkassen zu erhalten. Erfahrungen wie „Telefonische Erreichbarkeit katastrophal, man hängt stundenlang in der Warteschleife“ können sich die Patienten so ersparen.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *