Verbraucher und Patienten werden derzeit im Rahmen der bundesweiten GAPP-Studie befragt zu ihrer Haltung health-Apps gegenüber. Die erste Zwischenauswertung der Verbraucherfragebögen (n = 141 ) zeigt folgendes Bild:
Die große Mehrheit der Verbraucher ist überzeugt vom Nutzen der Gesundheits-Apps und stimmt zu, dass Apps sie in folgenden Bereichen sinnvoll unterstützen können:
- Einhaltung eines gesundheitsförderlichen Lebensstils (z. B. Ernährung, Bewegung, Erste Hilfe Maßnahmen, Impf- und Vorsorgeuntersuchungen) (70%)
- Erinnerung an die regelmäßige Einnahme von Medikamenten (69%)
- Selbstkontrolle meiner Gesundheitsdaten (sog. Selftracking), z. B. Gewicht, gelaufene Schritte, Trinkmenge, Blutdruck etc. (68%)
Genauso viele Verbraucher sehen allerdings Handlungsbedarf im Hinblick auf die Rahmenbedingungen. Sie halten folgende Maßnahmen für sehr wichtig, damit health-Apps zukünftig intensiver genutzt werden:
- Klare Datenschutzauflagen für Ärzte, Krankenkassen und App-Anbieter, die die Rechte von Verbrauchern und Patienten schützen (89%).
- Rechtliche Festlegung von Qualitätskriterien, die für alle Anbieter verpflichtend sind und erkennen lassen, dass eine Anwendung vertrauenswürdig und sicher ist (78%)
- Freiwillige Selbstverpflichtung für Anbieter von Gesundheits-Apps, die sich zur Einhaltung von Qualitätsstandards bekennen (70%)
Befragt nach den derzeitigen Gründen für eine Zurückhaltung bei der Nutzung von Gesundheits-Apps stufen Verbraucher vor allem folgende Hürden als besonders wichtig ein:
- Die Angst von Anwendern und Ärzten vor dem Ausspähen persönlicher Gesundheitsdaten durch Dritte, z. B. Krankenkassen, Arzneimittelhersteller (82%).
- Die technische Überforderung vieler Ärzte mit der Anwendung, Auswertung bzw. Speicherung der mittels Apps erzeugten Daten (59%).
- Die Tatsache, dass Ärzte für die Auswertung der vom Patienten erhobenen Daten (z.B. digitale Schmerztagebücher) nicht bezahlt werden (57%).
An der GAPP-Studie der Initiative Präventionspartern können sich Verbraucher noch bis 30. Juni beteiligen und mit ihrer Meinung die Rahmenbedingungen für m-health in Europa mitgestalten.
Die Ergebnisse fließen ein in die Expertendiskussion der Europäischen Kommission, die diese noch bis 3. Juli führt.
Auch Krankenkassen, Pharmaunternehmen sowie Ärzte und Apotheker können ihre Erfahrungen einbringen und sich in der Online-Befragung zu wahrgenommenen Risiken, Hürden und Chancen von health-Apps äußern.
Zum Fragebogen für Verbraucher http://gapp-pv.praeventionspartner.de
Zu Hintergrundinformationen der GAPP-Studie