“Ich denke pausenlos an meine Projekte und Aktivitäten!”
Die Vielfalt und Vielzahl der Aufgaben im Management erfordern – wie es die o. a. Aussage eines Marketingleiters beschreibt – kontinuierliche geistige Aktivität. Das Problem dabei: es wird an Dinge gedacht, nicht über Ideen und Möglichkeiten nachgedacht. Der Begriff “Nachdenken” bezieht sich nicht auf die operative Steuerung, bei der man sich immer wieder innerlich die mehr oder weniger gleichen Fragen stellt und schematisch beantwortet, sondern auf eine produktiv-kreative Entwicklung.
“Da denke ich natürlich zwischendurch auch ‘dran!”
Kreatives Denken im Vorbeigehen funktioniert nicht. Produktives Nachdenken benötigt vor allem ungestörte Zeit. Deshalb ist es unerlässlich, Zeitfenster hierfür fest in die Terminplanung zu integrieren und dann ausschließlich über Strategisches oder neue Ideen nachzudenken, nicht über das Tagesgeschäft. Die Zeitspanne muss dabei nicht mehrere Stunden betragen, wichtig ist vor allem, dass Zeit zum Nachdenken geschaffen wird. Zudem ist es absolut unerläßlich für die Qualität eines derartigen “Meetings mit sich selbst”, keine Agenda aufzustellen und sich so nicht in seiner Denkfreiheit einzuschränken.
“Ich versuche das zu Hause, aber da werde ich zu sehr abgelenkt!”
Nachdenken erfordert ein ungestörtes Umfeld ohne Ablenkung. Eine solche Konstellation lässt sich durch entsprechende Organisation im Büro herstellen, aber auch auf Dienstreisen, indem man mit dem Zug fährt statt das Auto zu benutzten. Aber auch zu Hause finden sich Möglichkeiten, wenn die übrigen Familienmitglieder unterwegs sind.
“Ich mache mir zwischendurch immer wieder ‘mal Notizen!”
Dieses Vorgehen kann hilfreich sein, ist aber nicht zweckdienlich, da die Kontinuität zur Entwicklung von Gedanken fehlt. Am besten ist es, in der geplanten Zeitspanne mit einem Notizblock oder einer elektronischen Hilfe – hiermit können z. B. auch sehr gut Mind Maps erstellt werden – eigenen Gedanken ungesteuert und ohne selbstgesetzte Grenzen (“Das wird nie funktionieren!”) fließen zu lassen. Während des Nachdenk-Prozesses ist es hilfreich, in regelmäßigen Abständen einen Blick auf die bereits erarbeiteten Ideen zu werfen, da hieraus häufig wieder neue Ansätze abgeleitet werden können. Zum Ende der geplanten Zeitspanne erfolgt dann eine Bewertung des Gesammelten: was ist tragfähig, welcher Ansatz hat den größten Nutzen, auf welche Umsetzungshindernisse könnte man stoßen etc.?
“Aber einmal reicht doch nicht?”
Mit dem Nachdenken ist es wie mit der Fitness: erst die Kontinuität führt zum gewünschten Effekt. Und so muss auch Nachdenken trainiert und entwickelt werden. Das erreicht man durch eine Planung sich wiederholender Zeiten, die aus jeder Perspektive betrachtet eine gute Investition sind.
Einsortiert unter:Management Insights