Patientenberatung am Empfang: Therapie-Lösungen jenseits von Logik und Hilfe

Die folgende Szene spielte sich in einer Allgemeinarzt-Praxis ab. Empfang und Wartezimmer gehen ohne Trennung ineinander über, zwölf Wartende konnten den “Therapie-Empfehlungen” folgen:
“Ich wollte nur kurz fragen, was ich machen kann. Die Schmerz-Medikamente, die der Herr Doktor verschrieben hat, die haben ziemliche Magen-Darm-Nebenwirkungen.”
“Wie schlimm ist es denn?”
“Sehr schlimm, ich habe heftige Magenschmerzen und die Verdauung steht Kopf.”
Die Medizinische Fachangestellte ruft die Patientenakte auf.
“Normalerweise klagen die Patienten bei Ihren Medikamenten kaum über Nebenwirkungen.”
“Ich habe ja auch Morbus Crohn, da ist das alles noch einmal anders.”
“Vielleicht haben Sie ja einen Magen-Darm-Infekt, im Moment haben wir viele Patienten mit diesem Problem.”
“Das glaube ich nicht, es hat mit der Einnahme der Medikamente begonnen.”
“Das können Sie ja nicht wissen, vielleicht ist ja beides zufällig zusammengekommen.”
“Und was soll ich jetzt tun?”
“Ich frage mal den Arzt.”
Die Helferin geht in das Arztzimmer und kehrt nach kurzer Zeit zurück.
“Der Doktor sagt, Ihre Schmerzmedikamente sind so niedrig dosiert, da kann es zu keinen Nebenwirkungen kommen. Also wird es ein Magen-Darm-Virus sein.”
“Aber bei den Medikamenten, die ich bei Morbus Crohn nicht einnehmen soll, stehen die beiden verschriebenen mit drauf.”
“Ja, das kann ja sein, aber wie schon gesagt, die sind so niedrig dosiert, da kann nichts passieren.”
“Und wie verhalte ich mich jetzt am besten? Die Schmerzen und gleichzeitig die Verdauungsprobleme halte ich nicht aus”
“Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, dann setzen Sie die Schmerzmedikamente ab, kurieren erst einmal den Virus aus und fangen dann mit den Schmerzmitteln neu an!”

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