Wie ein zu geringes Co-Working die aktivierbare Marktenergie deckelt
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Ein Fallbeispiel Im Rahmen eines Projektes zur Steigerung der unternehmensinternen Management-Produktivität wurde u. a. auch das Quartals-Meeting des Marketing- und Vertriebsbereiches eines pharmazeutischen Anbieters untersucht. Es umfasste fünfzehn Präsentationen, in denen insgesamt in einem Zeitraum von 3 Stunden 473 Charts gezeigt wurden. Die durchschnittliche Präsentationszeit pro Chart lag bei knapp 23 Sekunden. Diese Sitzung repräsentiert […]
Werbung von Pharmaunternehmen für Schutzimpfungen gibt es nicht nur in Österreich.
Aktuell lässt bei uns Novartis Behring die Autobahnraststättenklos mit einer Kampagne für die saisonale Grippeimpfung plakatieren.
Die normale Grippewelle ist durch die Schlagzeilen um die Schweinegrippe medial in den Hintergrund gedrängt worden. Dabei liefert Novartis als erster Hersteller schon seit 4 Wochen den entsprechenden Impfstoff aus. Während Österreich für von Gebietskörperschaften durchgeführte oder unterstützte Impfkampagnen eine Ausnahme vom Werbeverbot macht, fällt die Novartis-Aktion hierzulande in die Grauzone der Pharmawerbung. Zwar wird der Impfstoff nicht genannt, aber als einziger Anbieter zum Start der Kampagne, gilt das Interesse von Novartis nicht alleine der Volksgesundheit.
Warum die Zielgruppe Senioren? Der MF59-adjuvierte Grippeimpfstoff von Novartis ist in der EU bisher nur zur Anwendung bei Menschen ab 65 Jahren zugelassen. Ältere Männer müssen öfter mal auf der Autobahn rechts raus?
Wie können die vollen Cochrane Übersichtsarbeiten (Reviews) – nicht nur die Zusammenfassungen – gelesen werden?
Die Cochrane Collaboration erstellt systematische Übersichtsarbeiten (Reviews) über die verschiedensten medizinischen Behandlungen. Es werden die gesamten vorhandenen Daten in die Auswertungen einbezogen. Die Cochrane Zusammenstellungen (Reviews) stellen das beste vorhandene Wissen über Behandlungen dar.
Die Zusammenfassungen können gesucht und gelesen werden. Das ist sehr nützlich für eine schnelle Antwort. (Die meisten Zusammenfassungen sind auf englisch.)
Für eine genauere Beschäftigung genügen jedoch die Zusammenfassungen nicht mehr.
Seit Februar 2013 sind die Cochrane Übersichtsarbeiten Open Access, jedoch mit einer Wartezeit von zwölf Monaten ab Veröffentlichung. Der Zugriff auf neue Reviews ist somit nicht ohne weiteres möglich.
Gewisse Länder wie England oder Fachinstitutionen wie die Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) gewähren den freien Zugang direkt nach der Veröffentlichung. Normale Schweizer Bürger haben keinen freien Zugriff.
Es gibt nun drei Möglichkeiten trotzdem an den Inhalt zu kommen.
Die Webseite prüft via IP-Adresse woher der Benutzer kommt. Jeder im Internet hat eine IP-Adresse, beispielsweise 189.62.88.191. Diese wird normalerweise vom Provider, z.B. der Swisscom, vergeben. Jeder Provider hat einen Block solcher Adressen. Die Provider decken eine bestimmte Region ab.
Tunnel können für Fernzugriffe eingesetzt werden. Dies ist ein technischer Trick. Man meldet bei einem Tunnel an, dann läuft der ganze Datenverkehr verschlüsselt über diesen Tunnel und man „kommt“ am anderen Ende heraus. Am anderen Ende hat man dann die IP-Adresse des Servers. Steht dieser in den USA, ist es eine US IP-Adresse, steht dieser in England ist es eine englische IP-Adresse.
Viele ausgewanderte Leute (Expats) benutzen solche Tunnel um vom Ausland Zugriff auf die Programme der heimischen Fernsehstationen zu haben, die im Ausland sonst nicht abrufbar sind.
Es gibt verschiedene solcher Tunnel. Die meisten kosten etwas.
Der Tunnel-Dienst TunnelBear bietet Tunnels in die USA, Grossbritannien, Deutschland und Kanada an. Bis 500 MB pro Monat ist der Dienst gratis.
Screenshot TunnelBear der Android App
Den Tunnel-Dienst TunnelBear gibt es für Windows, Mac, iOS und Android.
Die aktuelle IP-Adresse kann zur Kontrolle auf Webseiten einfach angezeigt werden, z.B. auf www.showmemyip.com.
Tunnels sind völlig legal. VPN Tunnels werden häufig auch von Unternehmen für externe Mitarbeiter eingesetzt, damit diese von aussen Zugriff auf das Firmen-interne Netzwerk haben. Wie bei allen Programmen sollte man sich vergewissern was man installiert. Solange ein Tunnel aktiv ist, läuft der ganze Datenverkehr darüber.
Eine andere Möglichkeit für ganze Cochrane-Berichte ist ein Konto bei der Wiley Online Library, dem Verlag der Cochrane Reviews, zu machen und dort seinen Standort ein Land mit freiem Zugriff zu legen, z.B. England. Es ist möglich den Standort selbst festzulegen. Der Standort kann nur einmal eingestellt werden und danach nicht mehr geändert werden.
National Provision beim Account der Wiley Online Library
Durch eine kleine Unwahrheit ist somit der Zugriff ohne Tunnels möglich.
Es ist möglich einzelne Artikel beim Verlag Wiley Online Library zu kaufen. Beispielsweise kostet der Artikel Immunomodulators and immunosuppressants for multiple sclerosis: a network meta-analysis:
Name | Price |
---|---|
24 hour online access: | US$ 35.00 |
Sales tax: | US$ 6.86 |
Total: | US$ 41.86 |
Mit über 40$ ist ein einzelner Artikel nicht gerade günstig.
Volle Cochrane Reviews können durch den technischen Trick des Tunnels, durch eine kleine Unwahrheit oder gegen Bezahlung erhalten werden. Solange der Zugang in der Schweiz nicht frei ist, zeigt dieser Blogartikel einen Ausweg.
Erfreulicherweise sind Cochrane Reviews nach zwölf Monaten Open Access und dann allen zugänglich.
Jeder sollte ab Veröffentlichung freien Zugang zu Cochrane Reviews haben. In der Schweiz gelten die WZW-Kriterien: Wirksamkeit, Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit. Also die Prinzipien der Evidenzbasierten Medizin (EBM). Es müsste somit im Interesse des Schweizer Gesundheitssystems sein, wenn jeder Patient und Bürger selbst die WZW-Kriterien am besten vorhanden Wissen – den Cochrane Reviews – überprüfen könnte. Die Cochrane Collaboration ist eine Non-Profit Organisation, ihre unabhängige Arbeit muss jedoch auch bezahlt werden. Gerade die Unabhängigkeit ist notwendig für verlässliche Auswertungen. Die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW), der Krankenkassenverband santésuisse, Krankenkassenverband Curafutura und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) könnten/sollten die Kosten für einen freien Cochrane-Zugang in der Schweiz übernehmen.