Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend: Die Bereitschaft sowohl von Patienten als auch von Ärzten und Pflegekräften ist groß, eHealth-Technologien zu nutzen. Das derzeit größte Hindernis sehen die Befragten darin, dass diese Technologien zu wenig bekannt und die erforderlichen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen noch nicht in ausreichendem Maße geschaffen sind.
Beim eHealth-Forum im Mai 2014 in Athen wurden die vorläufigen Ergebnisse einer Pilot-Studie vorgestellt, die im Auftrag der Europäischen Kommission im April 2014 von myhealthapps.net durchgeführt wurde.
Hier die Ergebnisse im Einzelnen:
- Studienteilnehmer: An der Studie nahmen insgesamt 500 Befragte teil, davon 365 Patienten und 135 Ärzte bzw. Pflegekräfte. Der Großteil gehörte der Altersgruppe 41-64 Jahre an.
- Bekanntheitsgrad verschiedener eHealth-Technologien: Rund zwei Drittel der Patienten (66,7%) als auch der Ärzte (61%) kennen das Internet als Möglichkeit für eHealth-Anwendungen. Gesundheits-Apps und Email sind einem Drittel der Befragten bekannt.
- Online-Arzt-Patienten-Kontakt: Wird nur von wenigen Patienten genutzt, wobei ein Großteil der Patienten (41,1%) diese Möglichkeit begrüßen würde.
- Online-Austausch von Messwerten zwischen Arzt und Patient: Nur wenige nutzen diese Möglichkeit bisher (9,4%/11,5%), wobei rund ein Drittel der Patienten und der Ärzte diesem Angebot gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen ist.
- Online-Verwaltung der persönlichen Gesundheitsakte: Wenn auch wenige der Befragten (11%/14,8%) bisher von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, so ist die Bereitschaft sowohl bei Patienten (49,8%) als auch bei Ärzten (40,9%) hoch, diese zukünftig zu nutzen.
- Online-Beratung Arzt-Patient: Jeder fünfte Patient (19,7%) bzw. jeder dritte Arzt (29,7%) gibt an, diese Möglichkeit bereits zu nutzen und vier von zehn Patienten (41,1%) bzw. jeder dritte Arzt (30,5%), der die Online-Beratung bisher nicht kennt, würde diese zukünftig gerne nutzen.
- Hürden: Der Hauptgrund, warum eHealth-Technologien nicht genutzt werden, ist für jeden dritten Patienten (34,7%) die mangelnde Verfügbarkeit, für jeden vierten Patienten (26,6%) sind es befürchtete Kosten im Zusammenhang mit der Nutzung, Ärzte und Pflegepersonal (24,3%) sehen darin die größte Hürde.
- Vertrauen: Durch bessere Integration in das Gesundheitssystem (19,4%/18,8%) sowie die Schulung im Umgang mit diesen Technologien (16,5%/19,6%) wird sich nach Meinung von Patienten bzw. Ärzten die Nutzung von eHealth-Lösungen zukünftig verbessern. Kostenbefürchtungen zu entkräften ist wichtig, um vor allem die Akzeptanz bei Patienten zu stärken.
Fazit:
Die Studienergebnisse zeigen, dass sowohl Patienten als auch Ärzte gegenüber eHealth-Technologien grundsätzlich aufgeschlossen und bereit sind, diese zu nutzen. Voraussetzungen dafür sind die Integration in eine auf das Gesundheitswesen ausgerichtete, gut funktionierende Infrastruktur sowie die Schulung aller Nutzer und Anwender. Dies fördert Vertrauen und Akzeptanz und trägt dazu bei, dass sich die hohen Erwartungen an eHealth-Technologien zukünftig realisieren lassen.
Quelle: mHealth: improving accessibility and quality of life – a pilot survey of patients and carers