Vertrauenskrise in der Organtransplantation

Organspendeausweis

Bildnachweis: Thorben Wengert / pixelio.de

Zum heutigen Tag der Organspende veröffentlichen wir einen Beitrag von Dr. Rainer Hess, ehemaliger Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation. Dieser Artikel ist ursprünglich als Editorial im Stiftungsbrief 2-2014 der Stiftung Gesundheit erschienen.

2012 wurden Manipulationen einzelner Transplantationszentren an Wartelisten für Patienten aufgedeckt, die zur wirksamen Behandlung ihrer Lebererkrankung dringend auf eine Organspende angewiesen sind. Dies hat zu einer bis heute anhaltenden Vertrauenskrise in der Transplantationsmedizin geführt. Die Zahlen der Organspenden sind auch 2013 weiterhin rückläufig. Leidtragende sind die rund 11.000 Patienten auf der Warteliste, deren Behandlungsmöglichkeiten sich dadurch dramatisch verschlechtern.

Verlorenes Vertrauen kann nur durch überzeugendes und transparentes Handeln der Verantwortlichen zurückgewonnen werden. Grundlage dafür sollte ein Transplantationsregister sein, das die Verfahrensabläufe von der Organentnahme bis zur Transplantation und deren Ergebnis transparent macht und die Basis für qualitätssichernde Maßnahmen bildet. Dazu gehört auch die Überprüfung der medizinischen Zuteilungskriterien von Spenderorganen sowie des Bedarfs und der Anforderungen an die Strukturqualität von Transplantationszentren.

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