Wiederholungsrezept

Heute war wieder einer da….nein es waren viele, die brauchten ein neues Rezept für Ihre Dauermedikation.

In Deutschland kann man in der Regel als größte Verordnungsmenge eine Hunderterpackung verordnen. Wenn man davon eine Tablette täglich einnimmt, reicht das etwas mehr als 3 Monate. Braucht der Patient das Medikament dauerhaft wie zum Beispiel bei Bluthochdruck oder Diabetes, kommt er in die Praxis und verlangt ein neues Rezept. Je  nach Medikament und Krankheit kann das Rezept unverzüglich ausgestellt werden ohne Arztkontakt oder es sind mehr oder weniger umfangreiche Kontrollen wie Blutdruckmessung, Laborkontrollen oder eine Untersuchung durch den Arzt notwendig. Bei vielen Medikamenten sind unter Umständen mehrere Praxisbesuche notwendig.

Der erfahrene Patient ruft im Vorfeld an, sagt welche Medikamente er benötigt oder schickt ein Fax. Später oder am nächsten Tag holt er das Rezept ab. In Ausnahmefällen bei älteren und gehbehinderten Patienten schicken wir das Rezept auch zu und faxen es an die Apotheke, die dann das Medikament bringt. Leider ist das alles häufig in der Praxis und in der Apotheke mit Wartezeiten oder besetztem Telefon verbunden. Auch an der Anmeldung ist Konzentration gefragt, damit keine Fehler passieren, und alles ist ein riesiger Bürokratieberg.

Gute Lösungen liegen aber nicht auf der Hand. In anderen Ländern gibt es die Möglichkeit von “Refills”nach Anordnung oder Rückssprache mit dem Arzt. Das löst das Problem nur zum Teil, weil dann ein Teil der Kontrolle des Arztes über die Therapie verloren geht, weil er den Patienten seltener sieht, aber die Bürokratie wäre weniger.

Überlegt haben wir schon eine Wiederholungsrezeptbestellung über die Homepage, das war uns aber nicht sicher genug zu verschlüsseln. Es gibt auch kommerzielle Anbieter wie Ordermed, die angeblich sicher über Internet oder App und dann Faxe und Boten, die Rezepte aus der Praxis in die Apotheke und die Medikamente zum Patienten bringen. Es soll vor allem ein Service für ältere Menschen sein, die weiterhin ein selbstbestimmes Leben führen wollen. Vielleicht wird es ja ein Service für die Zukunft. Momentan wissen erst die wenigsten von meinen älteren Patienten was eine App ist.

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