Der PC als unentbehrlicher Praxishelfer
Die Option, viele Arbeiten in der Arztpraxis elektronisch zu erledigen, spart Zeit und Kosten, vor allem, wenn sonst notwendige schriftliche Zwischenstufen eingespart und Informationen direkt erfasst, bearbeitet und verwendet werden können.
Der Patient muss im Fokus bleiben
Doch es gibt auch eine Grenze des Einsatzes. Sie ist erreicht, wenn der Arzt-Patienten-Kontakt negativ beeinflusst wird (“Der Doktor sollte nicht so oft auf den Computer schauen, mehr Augenkontakt!”). Dass der Arzt die Patientenakte elektronisch aufruft und sich auf den aktuellen Stand bringt, wird problemlos von den Praxisbesuchern akzeptiert. Wenn er aber ihrer Meinung nach dem PC insgesamt mehr Aufmerksamkeit schenkt, entsteh Unmut.
Der Patient weiss nicht, was geschieht
Zu diesem Eindruck kommt es vor allem dann, wenn der Arzt nicht erklärt, wofür er den PC gerade nutzt. Erfährt der Patient hingegen, was geschieht (“Ich suche mir gerade Ihre Blutdruckwerte des letzten Monats heraus.” oder: “Ich schaue einmal nach, ob es zu Ihrem jetzigen Medikament eine Alternative mit weniger Nebenwirkungen gibt.”), wird die o. a. Kritik wesentlich seltener geäußert.
Aber Erklärungen alleine reichen nicht aus
Manche Ärzte erklären zwar ihr Handeln, verlieren sich aber dann in Details ihrer PC-Recherche (“…da könnte ich doch auch gleich einmal nachsehen, ob…”), die dann immer länger dauert und dem Patienten den Behandler als “abwesend” im doppelten Sinn erscheinen lässt. Ebenso irritierend sind Mediziner, die versuchen, möglichst alle mit dem Patienten besprochenen Sachverhalte direkt im PC zu dokumentieren. Zwar dauert der Arztkontakt bei beiden genannten Nutzertypen insgesamt länger als “Normalkontakte”, doch die Patienten haben den Eindruck, deutlich zu kurz zu kommen. Ärzte, die ihren Computer im Rahmen der Patientengespräche intensiv einsetzen, sollten diesen Aspekt in ihren Patientenzufriedenheitsanalysen regelmäßig überprüfen und ihre Arbeitsweise bei Bedarf anpassen.
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