Am Empfang wird gespart
Wenn es um die personelle Besetzung des Empfangs geht, zeigen sich niedergelassene Ärzte mehr als sparsam. Selbst in Großpraxen findet sich häufig nur eine Medizinische Fachangestellte, die eintreffende Patienten begrüßt, Telefonate annimmt und meist noch organisatorisch tätig ist. Diese Besetzung – so meinen die Mediziner – schont die Kosten.
Vorprogrammierte Ärger
Dieses Einsparpotential existiert jedoch nur theoretisch, denn abhängig vom Patientenaufkommen steigt die Unzufriedenheit: lange Wartezeiten an Telefon und Empfang, kurze Auskünfte, wenig persönliche Zuwendung und eine sich im Tagesablauf immer hektischer entwickelnde Atmosphäre sind hierfür verantwortlich.
Negative Kostenbilanz
Das alles führt dazu, dass die Wechselbereitschaft von Patienten in derartig organisierten Praxen etwa doppelt so hoch ist wie in Alternativ-Konstellationen. Betrachtet man die zugehörigen Verlust- und Zugewinn-Bilanzen, schneiden “Spar-Praxisbetriebe” dementsprechend ebenfalls schlechter ab. Hinzu kommt eine Vielzahl von Fehlern, die durch die Überlastung der Empfangskraft entstehen und den Arbeitsfluss insgesamt negativ beeinflussen, z. B. durch die Notwendigkeit wiederholter Nachfragen oder durch unterbliebene Weiterleitungen von Informationen. Bewertet man diese Aspekte monetär, übersteigen sie das Gehalt einer Zweitkraft für den Empfang bei weitem. Oftmals reicht – bei entsprechender Organisation – sogar eine Halbtags-Besetzung aus.
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