Hallo liebe Leser, ich melde mich aus der Klausurpause mit den Beobachtungstipps für Juli zurück. Die Tipps werden nun monatlich weitergeführt. Dafür ausführlicher und mit einer neuen Kategorie; dem Objekt des Monats. Im Objekt des Monats wird ein Himmelsobjekt und dessen Beobachtung besonders genau betrachtet. Diesen Monat ist das der Cirrus-Nebel.: Der Cirrus-Nebel ist ein alter Superovaüberrest und eigentlich ein ganzer Nebelkomplex, der zur großen “Schwan-Schleife” gehört. Er besteht hauptsächlich aus den Teilen “Sturmvogel” (NGC 6960), “Knochenhand” (NGC 6992) und… weiter
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Der Patient kommt nicht
Anruf zu nächtlicher Stunde. Ein Hausarzt ist dran, genauer gesagt der Kollege vom hausärztlichen Notdienst.
„Ich schicke Ihnen gleich einen Patienten!“ sagt er nach kurzer Begrüßung. Warum sonst sollte er auch nachts um halb zwei anrufen? Aber immerhin ruft er an und schickt ihn nicht einfach rein, womöglich noch ohne ihn gesehen zu haben. Sowas gabs […]
passiv handy
er hat die ganze zeit sein klapphandy am ohr und spricht in lauten wortsalven auf den gegenüber ein – sprache irgendwie russisch polnisch suaheli – könnte aber auch schwäbisch hessisch berlinisch sein, ist doch austauschbar. zwischendrin macht er pause, drückt umständlich auf den tasten des handys herum, um sekunden später wieder lautstark ein telefonat zu führen.
platziert hat er sich auf einem der bänke, die rund um den sandkasten aufgebaut sind, breitbeinig, zurückgelehnt, den handyarm lässig auf die lehne der bank gestützt, die rechte – kippequalmend – wird ab und an in theatralischen bewegungen gefuchtelt. als sehe der andere diese gestiken.
pepi-ivan-moritz versucht währenddessen, die treppe der rutsche zu erklimmen. auch wenn man ihn nur von hinten sieht, erahnt man den schnodder, der ihm aus der nase gen mund rinnt, erahnt man die nuckiflasche mit dem undefinierbaren orange-grellen multivitamingesöff, welche geschickt zwischen den zähnen getragen wird, weil die hände schließlich zum klettern benötigt werden.
er schafft es nicht. die sechsfach-tasking-kiste mit händen und füssen, schnodder und flasche ist einfach zuviel für ihn. irgendwann gibt er frustriert auf, schwäche überkommt ihn, und er setzt sich auf den hosenboden. ein kurzer blick zu handy, seine augen füllen sich mit tränen, laufen über die wangen, vermischen sich mit dem schnodder. erst leise dann lauter weint er.
handy blafft etwas ins telefon, hält den hörer an die brust, hebt die bekippte hand, streckt den arm gen pepi-ivan-moritz und blafft in diese richtung. sprachlich unverständlich, aber sicher im sinne von sich-nicht-so-anstellen oder heul-nicht. ohne erfolg natürlich. handy murmelt nochmal etwas in dasselbe, klappt es dann tatsächlich zu – hoffnung keimt auf – und erhebt sich.
mit breiten schritten geht er auf pepi-ivan-moritz zu, der ein wenig stiller wird in seinen bemühungen, handy hat jetzt beide hände geöffnet und hält sie dem jungen entgegen. tiraden über tiraden kommen aus seinem mund. eher harte worte, kein weichen, tröstenden.
pepi-ivan-moritz ist trotzdem froh, das sein vater (!) bei ihm ankommt. der hebt ihn auf die füsse, wischt mit dem ärmel seiner bomberjacke gleichzeitig über augen, nase und mund des kleinen. immerhin senkt er etwas die stimme.
nimmt ihn an der hand und geleitet ihn hinüber zu der kleinkinderschaukel, die mit dem sicherheitssitz. pepi-ivan-moritz steckt sich wieder die nuckiflasche zwischen die zähne, trotz greinenden augen sieht er ein wenig zufriedener aus. und er schubst die schaukel mit seinem sohn (!) tatsächlich an.
zieht das handy aus der jacke, und geht im multitasking auf: rechte hand schubst pepi-ivan-moritz an, mit der linken hält er das handy ans ohr und spricht hinein, mit kippebewehrter verqualmter stimme. irgendwie russisch polnisch suaheli – könnte aber auch schwäbisch hessisch berlinisch sein, ist doch austauschbar.
Die erste Herausforderung
Um nicht wie ein Depp vor dem Monitor zu sitzen empfiehlt sich sehr sich in das Thema einzuarbeiten. Hier muss man ein Wochenende investieren und eine ordentliche theoretische Grundlage zu Schafen. Sonst kann es peinlich sein, wenn der Kollege aus Intensivstation einen Anruft und man als Radiologe nichts zum Rö-Thorax sagen kann (egal ob es dein erster Arbeitstag oder nicht, sowas füllt sich echt Scheisse an:). Und das sind meine persönliche Buchempfehlungen: Weiterlesen →