Judith Böven / Mein Famulatur-Bericht 2014


[v.l. Judith,  Dolores und Dr. med.Peter Fleischhauer]

Schon in den ersten Semestern meines Medizinstudiums war mir klar, dass ich eine Famulatur im Ausland machen will. Bei meinen Recherchen bin ich auf die Praxis von Dr. Fleischhauer gestoßen und habe mich sehr über die Zusage gefreut.

Noch nie zuvor habe ich ein Praktikum in einer Arztpraxis gemacht, doch schnell merkt man: Hier ist man nicht in einer "normalen" Arztpraxis.

Dolores und Peter empfingen mich am ersten Tag herzlich und führten mich durch die Räumlichkeiten. Alles ist hell, freundlich und so gar nicht steril, wie man es von deutschen überfüllten Wartezimmern gewohnt ist.

Kein Patient wird einfach, wie leider in Deutschland üblich, in 5 Minuten “durchgeschoben”, für jeden wird sich viel Zeit genommen und geredet. So lernte ich nicht nur, Patienten und Krankheitsbilder nicht so schnell festzulegen, sondern auch, wie sich eine Krankheit überhaupt auf den Alltag und das Leben der Menschen auswirkt.


Besonders beeindruckt hat mich die Therapie der Osteopathie, die Dr. Fleischhauer praktiziert.

Als ein Patient mit Kopf-und Nackenschmerzen kam, war ich super überrascht als Peter anfing, sich Füße und Becken anzuschauen und mit ein paar Handgriffen ein fehlrotiertes Becken als Ursache fand und behandelte.

Im Studium lernte ich Paracetamol und Aspirin als Therapie kennen, aber dank Peter habe ich begonnen, mehr über die wahre Ursache einer Krankheit nachzudenken und Dinge zu hinterfragen.


Jeder Tag der Famulatur war anders, man wusste nie, welcher Typ Mensch mit welchen Beschwerden durch die Türe kommt. Ich hatte die Möglichkeit, selbst eine Anamnese zu erheben bevor Peter dann dazukommt. Ob verstauchter Fuß, Quallenbiss oder Schwindel – ständig gab es einen fachlichen Themenwechsel und ich musste mein Wissen aus den vergangenen Semestern ganz schön zusammenkramen!


Und gerade das ist es, was ich besonders von dieser Inselfamulatur mitnehme – die Motivation, Gelerntes zu wiederholen (und das nicht nur für mein Examen), neugierig zu sein und über den Tellerrand hinwegzuschauen, was alternative Behandlungsmöglichkeiten wie Akupunktur, Osteopathie und Homöopathie angeht. Denn alleine diese paar Wochen, die ich Dr. Fleischhauer bei seiner Arbeit über die Schulter schauen durfte, zeigten mir – es funktioniert!


In meiner letzten Woche hatte ich die Gelegenheit Dr. Cramer über die Schulter zu schauen und mehr über Echokardiographie und Sonographie der Bauchorgane zu lernen. Er reist regelmäßig samt Spezialequipment aus Deutschland an, sodass die Patienten zusätzlich durch einen erfahrenen Kardiologen betreut sind.


Ich kann jedem – ob neugierigem Studenten oder Patienten – das Ärztehaus Palma wirklich empfehlen. Obwohl ich nicht hunderte Patienten in den 4 Wochen gesehen habe, habe ich doch weitaus mehr gelernt als bei bisherigen Famulaturen.

Peter und Dolores machen ihren Job mit Freude und Leidenschaft und das spiegelt sich in ihrer Arbeit und den Therapieerfolgen wieder.


Dank Dolores gab es dann auch super Insidertips von einer “echten” Mallorquinerin, was traumhafte Strände, gute Schuhläden oder die beste Paella der Insel angeht, sodass nie Heimweh aufkam.

Und dann auch noch nach der Sprechstunde Sommer – Sonne – Strand. Was will man mehr?

Judith Böven

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