Kurz vor Schluß ein Service-Notfall

Zehn Minuten vor Ende der Sprechstunde.
Mutter am Telefon: “Ja, unser Kinderarzt ist im frei, da kommen wir jetzt zu Ihnen.”
mMFA: “Äh… , und was hat Ihr Kind?”
Mutter: “Na, Fieber, schlecht, kotzt, wir kommen jetzt.”
mMFA: “… na dann.”
Mutter legt auf, steht eine halbe Stunde später vor der Tür. Ja, Privatpatienten.

Ich: “Guten Abend, was gibts denn bei Ihnen?”
Mutter: “Die Malena hat Fieber, gucken Sie mal.” Sie deutet auf das Häuflein Elend von sieben Jahr, dass mich von der Liege … angrinst. Die Bewegung macht klar: Ich soll jetzt retten, sie hat ihren Job getan.
Ich: “Und seit wann hat sie Fieber?”
Mutter: “Na, seitdem ich angerufen habe, so´ne Stunde. Gekotzt hat sie auch. Und Halsweh.”
Ich: “Dann schaue ich mal.”
Mutter: “Bitte!”, wieder diese Bewegung.

Eine Untersuchung später, incl. positivem Streptokokken-Nachweis im Rachen:
Ich: “Also, dann hat Malena eine Streptokokken-Angina.”
Mutter, klatscht sich auf die Schenkel: “Hab ich doch gewußt!”
Ich: “Kennen Sie das schon?”
Mutter: “Nee, aber das haben ja alle schon mal gehabt. Ich wußte, dass ich schnell kommen muß.”
Ich: “Muß man nicht, das hätte auch noch morgen gereicht. Naja, dann kann man es wenigstens jetzt schon behandeln.”
Mutter: “Ahja?”
Ich: “Ja, jetzt kriegt sie Penicillin, Saft, dann wird´s schnell besser.”
Mutter: “Soso… Aber ich muß das nicht behandeln, oder?”
Ich: “Äh… müssen Sie nicht, aber der Kinderarzt hier,” ich zeige auf mich, “empfiehlt es Ihnen, deswegen sind Sie hier, oder?”
Mutter: “Mmmh, naja. Mir ging´s mehr darum, dass ich heute noch zum Arzt komme, morgen früh in der Praxis Ihres Kollegen ist es immer so voll.”

(c) Foto bei Airflore

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