Kurzfassung Ergebnisbericht – Ausschuss Dringende Probleme

Walter Joseph Amoah, Ramona Backhaus, Thomas Forbriger, Selma Götz, Felix Holl, Sonja Krumwiede, Dr. Gerald Lux, Lydia Neubert, Dr. Holger Maria Rohde, Benjamin Stark, Lisa Stührenberg, Thomas Willert Young

Zielsetzung

Als die dringendsten Probleme aus Patientensicht wurden vom Ausschuss zum einen die Fehlversorgung der Patienten (sowohl Unter- als auch Überversorgung) und zum anderen die mangelnde Information über ihren Gesundheitszustand identifiziert. Nach Analyse der möglichen Ursachen war es Ziel des Ausschusses, darauf aufbauend gezielte Lösungsansätze zur Verbesserung der beiden eruierten Themengebiete zu entwickeln.

Ideen/Lösungsansätze/Maßnahmen

Drei zentrale Ideen stehen im Fokus der Ausarbeitungen des Ausschusses:

Patientenquittung zur Leistungs- und Kostentransparenz

Patienten sollen unmittelbar nach der Inanspruchnahme einer Gesundheitsleistung eine Patientenquittung erhalten, in der sowohl die Art der Leistung als auch die Kosten ersichtlich sind. Durch einen Behandlungsbeleg ließe sich zum einen die Eigenverantwortung der Versicherten steigern und zum anderen durch erhöhte Transparenz deren Kostensensibilität erhöhen. Diese Information soll den Patienten von den Leistungserbringern in Form eines „Kassenzettels“ bereitgestellt werden, z.B. direkt nach einem Arztbesuch. Bei länger dauernden Behandlungssequenzen sind auch regelmäßige Patientenquittungen sowie Belege nach Beendigung der Leistungssequenz denkbar. Mit einer notwendigen technischen Aufrüstung muss es zu keiner (oder einer nur geringen) zeitlichen Mehrbelastung auf Seiten der Leistungserbringer kommen. Die Textausgabe erfolgt nach den gemäß EBM kodierten Informationen. Eine laienverständliche Übersetzung des EBMs wäre wünschenswert.

Grafik Dringende Probleme

Internetportal zur Gesundheitsinformation

Es wird ein neuartiges Gesundheitsportal angestrebt, das auf bestehenden Angeboten aufbauen und qualitativ hochwertige Informationen bündeln soll. Die veröffentlichten Informationen haben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und sollen nicht den Arztbesuch ersetzen. Das Konzept sieht vor, möglichst viele existierende geprüfte Internetseiten von verschiedenen Playern im Gesundheitssystem einzubinden,anstatt sämtliche Inhalte neu zu produzieren. Das Portal soll als eine Art Lotse angesehen werden, der auf andere qualitativ hochwertige Inhalte referenziert. Eine gute Akzeptanz der Website unter Experten ist wünschenswert, sodass diese konkret für weiterführende Informationen und zum eigenen Nachlesen ihren Patienten das Portal empfehlen. Ein starker Name, eine fundierte Qualitätssicherung sowie eine professionelle Markenbildung schaffen eine breite öffentliche Präsenz. Elementar sind eine effektive Suchfunktion innerhalb des Portals sowie eine gute Auffindbarkeit über etablierte Suchmaschinen (wie Google).

Wert der Pflegenden – notwendige Reformschritte zu Rahmen- und Arbeitsbedingungen

Eine Umfrage unter Pflegekräften und leitenden Mitarbeitern in Pflegeeinrichtungen erörtert, welche Kriterien am wichtigsten erscheinen, um den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten. Auch wenn aufgrund einer zu geringen Datenbasis kein belastbares Ergebnis aus der Befragung hervorgehen kann, so gibt es doch bemerkenswerte Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Pflegepersonal und Einrichtungsleitungen. Die größten Übereinstimmungen waren, dass eine leistungsgerechte Vergütung und ein besserer Personalschlüssel anzustreben seien. Es schließt sich die Forderung an, dass Pflege dringend mehr Anerkennung in Politik und Gesellschaft bekommen muss.

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