Katharina Fischer, Markus Güra, Tobias Güra, Leif Jacobs, Sebastian Klesper, Thomas Rehm, Annabell Skarabis, Moritz Suppliet, Carolin Stupp
Zielsetzung
Ziel des Ausschusses Organisation war es, eine möglichst einfache, schnittstellenvermeidende Architektur für ein Gesundheitswesen 2050 zu entwickeln. Bewusst sollten wissenschaftliche Bezüge nicht hergestellt und berücksichtigt, sondern der Kreativität freier Lauf gewährt werden.
Ideen/Lösungsansätze/Maßnahmen
Für die Leistungserbringung ist das erdachte Gesundheitswesen im Jahr 2050 insbesondere von vier Elementen geprägt. Zur Finanzierung des Systems sollen alle Bürger mit Wohnsitz in Deutschland mit einem Beitragssatz auf alle Ein- künfte herangezogen werden. Die Allokation dieser Finanzmittel ist einem sogenannten VitalPool zugewiesen. 
Leistungserbringung im Gesundheitswesen 2050
VitalDocks
In den VitalDocks findet die umfassende medizinische Grundversorgung der Bevölkerung statt. Sie sind gleichmäßig über das Bundesgebiet verteilt und fassen bisherige Praxen niedergelassener Ärzte und kleinere Kliniken zusammen. VitalDocks beschäftigen medizinisches Personal aller Fachrichtungen und Qualifikationen, die eng abgestimmt zusammenarbeiten.
SpitalDock
SpitalDocks übernehmen die Notfall- und intensivmedizinische Versorgung der Bevölkerung sowie komplexe Behandlungen. Bei ihnen handelt es sich um medizinische Einrichtungen, die an zentralen Orten lokalisiert sein sollen. SpitalDocks bieten Hochleistungsmedizin an und fungieren damit als wichtiger Impulsgeber für Forschung und Entwicklung.
Medizinischer Concierge
Als zentrale Anlaufstelle des Patienten im VitalDock sind Medizinische Conciergen, die im Falle einer Erkrankung oder im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung durch den Behandlungsprozess begleiten und diesen organisieren. Dem Concierge obliegt die selbstständige Durchführung einer detaillierteren Anamnese, Primärdiagnostik und -therapie. Wenn nötig, leitet er den Patienten im Bedarfsfall unmittelbar an die Spezialisten im Haus und ggf. an andere VitalDocks weiter.
eVITA
Die elektronische Vital-Informations-Technologie Applikation verbindet alle Akteure des Behandlungsprozesses miteinander und sorgt für sichere Kommunikation sowie einen simplen Informationsaustausch innerhalb des Systems. eVITA ist dabei weit mehr als eine webgestützte Patientenakte. Das System umfasst Abrechnungsdaten genauso wie epidemiologische Daten für Forschung, Planung und Entwicklung.
Finanzierung im Gesundheitswesen 2050
VitalPool
Die Finanzierung des Gesundheitswesens 2050 erfolgt solidarisch durch einen paritätisch von Arbeitnehmer und Arbeitgeber finanzierten Gesundheitsbeitrag aller Menschen, die in Deutschland leben. Zahlungen fließen in den Vital- Pool. Eine Beitragsbemessungsgrenze wird aufgehoben; alle Einkünfte, einschließlich Sozialleistungen, werden berücksichtigt.
VitalDock – Versorgungspauschale
Wenn ein VitalDock einen Menschen zur Vorsorge untersucht, erhält es einmalig pro Lebensjahr des Betreffenden eine Versorgungspauschale. Diese ist ein Anreiz für die VitalDocks, Menschen zu jährlichen Vorsorgeuntersuchungen anzuhalten. Die Höhe der Versorgungspauschale ist regionaladjustiert und zusätzlich von Kennzahlen der Patientenzufriedenheit abhängig.
VitalDock – Behandlungsbudget
Zusätzlich zur Versorgungspauschale steht dem VitalDock zur Behandlung des Patienten ein Budget zur Verfügung. Das Behandlungsbudget ist morbiditätsabhängig und soll die individuell zu erwartenden Behandlungskosten eines Patienten im Jahresverlauf decken. SpitalDock – Finanzierung Die Finanzierung der SpitalDocks erfolgt anteilig durch den VitalPool und die Betreiber der VitalDocks aus dem Versorgungsgebiet des SpitalDocks. Geführt werden die SpitalDocks konsequenterweise von umliegenden VitalDocks.
Anreizwirkungen im Gesundheitswesen 2050
Durch die finanzielle Verantwortung der VitalDocks gegenüber den ihnen zugehörigen SpitalDocks erhalten VitalDocks einen Anreiz, ihre Patienten langfristig gesund zu erhalten. Die Versorgungspauschale hängt von der durchschnittlichen Patientenzufriedenheit ab und bietet einen Anreiz, den Patienten eine qualitativ hochwertige Versorgung zu bieten. Die Regionaladjustierung dient dazu, VitalDocks in strukturschwachen Regionen zu fördern.