Pharma-Industrie und Adhärenz: Hilfen für die Kunden der Kunden

Ein ungewöhnliches Konzept
Wie würde es ankommen, wenn der Hersteller von Mobil-Telefonen die potentiellen Nachfrager dieser Geräte schult, wie sie am besten mit den Handy-Verkäufern in Elektronik-Fachmärkten verhandeln, um für sich persönlich bei Kauf eines solchen Gerätes den größten Nutzen zu erzielen? Eine abwegige Idee? Ähnliches wird gerade im Gesundheitswesen realisiert: Pharma-Unternehmen bieten Patienten Unterstützung für eine möglichst nutzenbringende Vorbereitung und Durchführung ihrer Arztgespräche an.
Mediziner zeigen Flagge
Eine Gesprächsrunde mit niedergelassenen Ärzten, in der auch dieses Thema behandelt wurde, zeigte, dass die Mediziner hierzu eine eindeutige Meinung haben: ist das Ziel der Bemühungen, Patienten dazu zu bringen, ihre Problemschilderungen zu strukturieren, konkret auf den Punkt zu formulieren und den ärztlichen Handlungsrahmen besser zu verstehen, befürworten sie derartige Initiativen. Geht es um hingegen um die Unterstützung einer Anforderungshaltung, lehnen sie die Konzepte ab.
Das Ganze sehen und unterstützen
So bleibt die Frage, ob es Sinn macht, die “Kunden der eigene Kunden” zu fördern? Derartige Aktivitäten sind nur dann hilf- und erfolgreich, wenn sie ganzheitlich angelegt sind, d. h. wenn gleichzeitig Ärzte über Komplementär-Angebote sensibilisiert und in die Lage versetzt werden, ihre Patienten Adhärenz-fördernd zu betreuen, denn sonst laufen die Bemühungen des Patienten-Empowerments ins Leere. Ein Beispiel sind Hilfen in Form von Adhärenz-Zufriedenheitsbefragungen, die Medizinern einen Einblick in die Erfüllung der Patientenwünsche geben. Aber auch Medizinische Fachangestellte müssen eingebunden werden, denn die Art ihres Umgangs mit den Patienten wirkt sich ebenfalls Adhärenz-bezogen aus.

©IFABS/Thill

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