Pharma-Veranstaltungen: Rating auf dünnem Eis

Euphorie…
Marketing und Vertrieb sind sich einig: “Die Veranstaltung war ein voller Erfolg, Inhalte, Form und Referenten, alles stimmte!” Ihre positive Bewertung brachten Außendienst-Mitarbeiter und Produktmanager mit einer Einschätzung des Event Quality Scores von 86,7% auf den Punkt (EQS: Teilnehmerzufriedenheit in Relation zu deren Anforderungen). Einen Verbesserungs- oder Veränderungsbedarf sah niemand.
…und Realismus
Den eingeladenen Allgemeinmedizinern hatte die Fortbildungsveranstaltung zu den Möglichkeiten anthypertensiver Therapien ebenfalls gefallen. Allerdings fiel ihr Urteil im Rahmen einer detailliert-repräsentativen Feedback-Analyse mit einem tatsächlichen EQS von 63,2% wesentlich weniger euphorisch aus. “Zu viel Multimedia, zu viele Kliniker als Referenten, zu wenig Diskussionen und kaum konkrete Hilfen für den Praxisalltag.”, war ihre Beurteilung.
Auf dünnem Eis
Diese Mismatch-Konstellation im Veranstaltungs-Rating ist kein Einzelfall, da Pharma-Firmen die Rückmeldungen von Teilnehmern kaum systematisch und kontinuierlich erheben. Statt dessen reicht vor allem den einladenden Mitarbeitern die Antwort der Ärzte auf die Frage: “Wie hat es Ihnen gefallen?” vollkommen aus, eine meist positive Aussage (“…war ganz gut…”) an die Zentrale weiterzuleiten. Als Entscheidungsbasis, für eine optimierende Entwicklung der formalen, organisatorischen und inhaltlichen Aspekte und als Kosten-Nutzen-Bewertung ist das jedoch eindeutig zu wenig.

©IFABS/Thill

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