Zum Ergebnisbericht Demografie

Felix Cornelius

Felix Cornelius

Lara Ilona Schneider

Lara Ilona Schneider

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Teil zwei der Statements zum Ergebnisbericht der ersten Legislaturperiode des Young   Lions Gesundheitsparlaments. Diese Woche geht es weiter wir mit dem Ausschuss  Demografie. Dazu haben wir Felix Cornelius und Lara Ilona Schneider befragt.

Wie beurteilen Sie die Ergebnisse der 1. LP?

Felix: “Wenn ich den Erkenntnisgewinn der YL-Abgeordneten als Ergebnis zählen kann – insbesondere die Erkenntnis, dass Jugend und gute Absichten keineswegs ausreichen, dann fällt mein Urteil weitgehend positiv aus. Hinsichtlich der entwickelten Konzepte war realistischerweise nicht mehr zu erwarten.”
Lara: “Ich kann zustimmen, dass es wenig sehr konkrete Ergebnisse gibt, die eine Art “Umsetzungsreife” erreicht haben. Vielleicht haben wir zu wenig Mut gehabt, vorhandene Strukturen in Frage zu stellen und komplett neu zu denken. Viele von uns sind so stark in den vorhandenen Strukturen unseres Gesundheitssystems verwurzelt, dass es schwer fällt, ganz neue Wege einzuschlagen.
Trotzdem hat uns die intensive Auseinandersetzung mit Themen wie “lebensphasengerechte Prävention” oder “BGM” persönlich weiter gebracht und bietet eine gute Basis für die neue Legislaturperiode.”

Was war für Sie die größte Herausforderung?

Felix: “Organisatorisch ist die größte Herausforderung damals wie heute, dass sich das Parlament über einen langen Zeitraum hinzieht und dass alle Abgeordneten das ehrenamtlich machen. Das ist eine schwierige Kombination. Denn Ehrenamt erfordert intrinsische Motivation, und die ist über einen so langen Zeitraum schwer aufrecht zu erhalten.”
Lara: “Zudem ist es schwer, die richtigen Kommunikationskanäle und die richtige -frequenz auszuwählen, um alle dauerhaft einzubinden und zur Mitarbeit zu motivieren, ohne einzelne zu “überrollen”.”

Was war Ihr Ziel/ Ihre Motivation, bei den YL mitzumachen?
Felix: “Mich motivieren meine Kinder. Denn unser Gesundheitssystem ist in krasser Weise generationen-ungerecht. Schon unsere Elterngeneration hat dem System viel mehr entnommen, als sie selbst bezahlt hat und das Missverhältnis wird immer schlimmer, je älter sie werden. Aber unsere Generation macht es genauso. Für meine Kinder und Enkel sehe ich dunkelschwarz.
”
Lara: “Ich persönlich schätze die Möglichkeit, mit Menschen unterschiedlichster beruflicher Hintergründe in Kontakt zu treten und sowohl aktuelle gesundheitspolitische Fragestellungen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, als auch die etablierten Strukturen unseres Gesundheitssystems zu diskutieren.”

Was hat Sie an den Ergebnissen der Ausschüsse besonders beeindruckt?
Felix: “Positiv beeindruckt hat mich der schleichende Wandel der Zusammenarbeit. Auch wenn noch nicht viel Greifbares entstanden ist, bin ich für die zweite Legislaturperiode wesentlich optimistischer, was das Erreichen von größeren Ergebnissen und das Entwickeln von originelleren Ideen ist.”

Ist der Traum von einem besseren Gesundheitssystem für Sie realistischer geworden?

Felix: “Wir arbeiten auf dem international höchst denkbaren Niveau. Die Frage nach dem “Traum von einem besseren Gesundheitssystem” suggeriert einen nennenswerten Leidensdruck mit unserem heutigen System. Aus heutiger Sicht “besser” wäre ein System, wenn es die erwähnte Generationengerechtigkeit schaffen würde. Aber das würde natürlich Verzicht bedeuten: Weniger quasi-staatliche Leistung, mehr Eigenanteil. Diese Auffassung teilen nicht viele der anderen Gesundheitsparlamentarier. Daher ist mein persönlicher Traum durch das Parlament nicht unbedingt realistischer geworden.”
Lara: “Es ist toll, dass nun zum zweiten Mal so viele Menschen zusammen gekommen sind, um sich in ihrer Freizeit Gedanken darüber zu machen, wie unser Gesundheitssystem (noch) besser werden kann. Es ist für mich durchaus vorstellbar, dass einige Projekte des YL Parlamentes in den kommenden Jahren die nötige Reife erlangen werden, um zu Verbesserungen des deutschen Gesundheitssystems beitragen zu können.
”

Warum haben Sie sich dazu entschieden, auch in der 2. LP mit zu machen?
Felix: “Wir haben nur diese eine Welt, diese eine Gesellschaft, wir haben nur unser eines eigenes Leben und nur dieses eine Gesundheitssystem in Deutschland. Trotz verschiedener Ernüchterungen kann ich mir gar nicht vorstellen, es nicht weiter zu versuchen. Auch wenn ich 5 Minuten vor Spielende 3:0 zurück liege, versuche ich, ein Tor zu schießen – und dann noch eins usw. Die Initiative ist sehr gut und motivierend. Auch der Umstand, dass die Initiative die Chance hat, den relativ jungen Gesundheits-Professionals die Augen für die Realität ein wenig zu öffnen, ist ein nützlicher Effekt. Im übrigen wird es in der zweiten Legislaturperiode typischerweise leichter, vernünftig zu arbeiten, weil sich die Menschen zum Teil untereinander schon ganz gut kennen.
”
Lara: “In der ersten Legislaturperiode haben wir viel Zeit darauf verwendet, geeignete Kommunikationskanäle zu finden und Arbeitsmethoden auszuprobieren. In der 2. LP sind viele dieser Voraussetzungen bereits vorhanden und es macht Spaß, direkt thematisch einsteigen zu können und schon bearbeitete Themen weiterzudenken.
”

Welche Themen, hoffen Sie, werden weiter verfolgt?

Felix: “Ich hoffe auf eine ernsthafte Diskussion der kritischen Fragen, also vor allem der finanziellen Beteiligung pro Inanspruchnahme. Themen, die zu Vorschlägen à la “Die Gehälter der Pflegekräfte sollten verdoppelt werden” werden hoffentlich weniger intensiv verfolgt, denn sie verfolgen alle das Muster, sich zum einen in feinen Details Maßnahmen zu überlegen, die zusätzliches Geld kosten, und dann ohne jeglichen Plan darauf zu verweisen, dass man über die Finanzierung noch reden muss.”

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