Zum Ergebnisbericht Öffentlichkeit

Letzter Teil der Ergebnisberichts-Reihe: Zum Einzelbericht des Ausschusses Öffentlichkeit wurden Jan Helling und Anja Gerecke befragt.

Helling_Jan  Gerecke_Anja

Was war Deine Motivation, bei den YL mitzumachen?
Anja: “Zum einen die Thematik an sich. Ich arbeite schon sehr lange im Gesundheitswesen und habe da auch schon früher gesehen, was man eventuell ändern könnte. Dafür wollte ich gerne Lösungsansätze finden. Und genau in diese Überlegungen hinein habe ich vom Gesundheitsparlament erfahren. Unschlagbar an der Plattform ist auch, dass man mit anderen Leuten aus ganz unterschiedlichen Bereichen zusammenkommt. Das ergibt einen wirklich gewinnbringenden Austausch.”
Jan: “Auch bei mir war die Motivation der Austausch mit am Thema Interessierten, die völlig unterschiedliche Erfahrungen, Meinungen und Themen mitbringen. Was natürlich auch davon geprägt ist, wo man bereits arbeitet oder ob man noch ohne große Praxiserfahrung direkt von der Uni kommt bzw. dort auch noch studiert.”

Wie beurteilst Du die Ergebnisse der 1. Legislaturperiode?
Anja: “Wir haben uns im Ergebnisbericht schwerpunktmäßig mit der öffentlichen Kommunikation zu gesundheitspolitischen Themen beschäftigt. In der Analyse haben wir herausgefunden, dass insbesondere Entscheidungen in diesem Bereich mehr in den Fokus der öffentlichen Diskussion müssen. Informationen fließen zwar, kommen aber letzten Endes nicht beim Bürger an. Als Ergebnis haben wir also festgestellt, dass wir die Kommunikation zu gesundheitspolitischen Themen verbessern müssen. Dazu gehören auch eine entsprechende politische Bildung und mehr Möglichkeiten zur Partizipation der Bürger. Aufbauend auf unserer Analyse haben wir dann Maßnahmen abgeleitet, wie zum Beispiel den Gesetzesentwurf für die Partizipationsmöglichkeit der Bürger, der ist auch noch auf dem Weg. Hier konnten wir einen Erfolg erzielen. Der geplante Tag der offenen Tür beim Bundesministerium für Gesundheit dagegen musste leider erstmal vertagt werden. Die Umsetzung ist eben auch von externen Umständen abhängig.”
Jan: “Ich sehe das auch so, dass die Ergebnisse weiterhin zutreffen. Aber das spannende ist, die Theorie nun in die Praxis umzusetzen und die Maßnahmen auf die Straße zu bringen.”

Was war für Dich die größte Herausforderung?
Anja: “Die Arbeit beruht auf einem ehrenamtlichen Engagement, daher und aufgrund der räumlichen Entfernung, ist es zum Teil schwer, alle unter einen Hut zu bekommen. Telefonkonferenzen müssen terminiert werden, was manchmal schwer ist. Am produktivsten waren wir immer, wenn wir uns getroffen haben. Außerdem ist es manchmal schwer, fokussiert und konstant am Ball zu bleiben. Da wir ja nun auch schon sehr lange an den Themen arbeiten, muss man sich immer wieder neu motivieren, vor allem wenn Projekte mal nicht ganz so klappen, wie gewollt. Dann muss man eben neue Ideen entwickeln und das Beste draus machen.”
Jan: “Das Verständigen und die Zusammenarbeit im Ausschuss haben sehr gut geklappt. Die größte Herausforderung war für mich sicherlich das Zeitmanagement: Sich neben Job und Familie immer wieder neu einzuarbeiten. Ich stimme Anja aber auch hinsichtlich der gesteigerten Produktivität bei persönlichen Treffen zu. Da hat man oft an einem Tag etwas erreicht, was sonst Wochen gedauert hätte.”

Ist der Traum von einem besseren Gesundheitswesen für Dich realistischer geworden?
Anja: Generell ist es in allen Feldern der Politik, nicht nur im Bereich der Gesundheitspolitik, auf den ersten Blick schwierig, etwas zu ändern. Die Strukturen sind zum Teil verkrustet, viele Entscheider sitzen schon lange in ihren Positionen, manchmal unter Umständen auch schon etwas betriebsblind und können nur sehr schwer erreicht werden. Durch das Gesundheitsparlament hat sich eine Chance ergeben, gebündelt neue Ideen zu entwickeln und einen dringend benötigten frischen Wind in die Gesundheitspolitik zu bringen. Als Einzelner kann man schwer etwas erreichen, aber mit der Bündelung durch das YLG können wir durchaus Impulse generieren und in die Politik kommunizieren. So haben wir die Chance, mit unseren Anliegen an die Entscheider ranzukommen.
Jan: Ja, das kann ich nur unterstützen. Wir machen das ja nicht nur zum Spaß, ich glaube auch, dass da noch etwas herauskommen kann. Ich denke nicht, dass wir am Ende der 2. Legislaturperiode ein anderes Gesundheitswesen haben werden, aber schon, dass wir da Impulse setzen können. Und mit denen können Änderungen ja erst beginnen.

Warum habt ihr euch dazu entschieden, auch in der 2. Legislaturperiode mit zu machen? 
Anja: Zum einen stehe ich hinter den Ergebnissen der 1. Legislaturperiode und den Maßnahmen, die wir abgeleitet haben. Jan und ich arbeiten beide für den Gesetzesentwurf für mehr Partizipationsmöglichkeiten und mir liegt das sehr am Herzen. Daher will ich das auch weiterhin begleiten. Außerdem läuft die Arbeit mit unserem Ausschuss sehr gut, ich wollte den Austausch nicht missen, auch zwischenmenschlich nicht. Auch bei den Parlamentstreffen führen wir im Plenum tolle Diskussionen mit kontroversem Austausch, was mich sehr bereichert. Das wollte ich nach Ablauf der 1. Legislaturperiode weiter haben.
Jan: Es hat zum einen Spaß gemacht und bereichert, weswegen ich nach Ablauf der ersten zwei Jahre dachte: „Ok, ich will das weiter machen.“ Und außerdem ist es, wenn es privat oder beruflich unmöglich ist, sich im Parlament zu engagieren, auch kein Problem, sich für eine Zeit einmal rauszunehmen. Das ist unproblematisch möglich, nur nach einer Weile gibt es unter Umständen mal eine Ermahnung des Ausschussvorsitzenden. ;)

Welche Themen, hoffst Du, werden weiter verfolgt?
Anja: Wir gehen jetzt in die Umsetzung der Projekte, die der Ausschuss im Ergebnisbericht beschreibt. Da wo wir festgestellt haben, dass Projekte nicht umsetzbar sind, haben wir aus der Analyse der ersten Legislaturperiode einfach neue Ideen für Projekte generiert. Bei unseren grundsätzlichen Themen sind wir aber geblieben, erweitert werden nur die Projektideen. Da haben die neuen Ausschussmitglieder viel neuen frischen Wind mit reingebracht.
Jan: Das war bei uns ja grade so, dass wir Projekte angeregt haben, die man jetzt umsetzen kann. Ich glaube schon, dass das eine Besonderheit von unserem Ausschuss ist, dass wir sehr konkret waren. Daher können wir jetzt auch neben der weiteren Ideensammlung auch in die Umsetzung einsteigen.

 

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