In der Reihe der Ergebnisberichte pro Ausschuss beschäftigen wir uns in dieser Woche mit dem Ausschuss “Organisation”. Rede und Antwort haben dazu Leif Jacobs und Sebastian Klesper gestanden:
Statement von Leif:
“Am Ende der zweijährigen Legislatur des Ausschusses Organisation, steht unsere Utopie eines Gesundheitswesens 2050. Sie ist das Ergebnis eines manchmal langwierigen, meistens jedoch inspirierenden Arbeitsprozesses, in dem wir auch als Gruppe zusammengewachsen sind. Dem Ergebnis voraus gingen mehrere Entstehungsphasen, in denen wir über unterschiedliche Plattformen – mal kreativ, mal kritisch – unseren gemeinsamen Traum davon entwickelten, was wir als Versorgte von einem Gesundheitswesen 2050 erwarten.
Was mir besonders an unserer Ausschussarbeit gefiel, war die konsensuale Art der Ergebnisfindung. Sie war im Nachhinein betrachtet sicherlich meine große Motivation: Jederzeit das Gefühl zu haben, mit meiner Meinung Gehör zu finden – selbst wenn diese noch so „unkonventionell“ war. Neue Ansichten zu entdecken, eigene Perspektiven zu hinterfragen, unterschiedliche Meinungen zu akzeptieren. Und dabei zuzusehen, wie sich aus dem verteilten Wissen unserer verschiedenen Disziplinen ein stimmiges Gesamtbild ergibt, das seine Basis in dem gemeinsamen Traum der vom Gesundheitswesen Versorgten hat.
Mir hat die Arbeit im Parlament viel Spaß gemacht und ich habe sie als absolute Bereicherung empfunden. Daher freue ich mich umso mehr darauf, unser Gesundheitswesen 2050 in der aktuellen Legislaturperiode mit zum Teil neuen Gesichtern weiterzuentwickeln. Mit ihm bewaffnet wollen wir schließlich die Konfrontation zu den etablierten Akteuren des Systems suchen.”
Interview mit Sebastian:
Wie beurteilst Du die Ergebnisse der 1. LP?
Grade mit dem Abstand von ein paar Monaten beurteile ich sie als sehr gut. Seit Abschluss der 1. Legislaturperiode habe ich gutes Feedback bekommen, von vielen Leuten, bei denen ich nicht geglaubt hätte, dass sie das Gesundheitsparlament überhaupt auf dem Schirm haben. Wir haben eine große Reichweite erzielt, mit der wir zwischenzeitlich gar nicht gerechnet hatten.
Inhaltlich finde ich die Ergebnisse sowieso sehr gut, das hat sich nicht geändert. Daher schwingt auch ein bisschen Wehmut mit, wenn ich an das Parlament denke aber ich glaube, dass unsere Ergebnisse sich weiterhin in guten Händen befinden.
Was war für Dich die größte Herausforderung?
Ganz klar, dass wir uns vorgenommen hatten, jede Entscheidung im Konsens zu treffen. Dadurch wurde jede Einzelfrage sehr lange und sehr intensiv diskutiert. Zum Glück waren wir an der Stelle nicht bereit, Zugeständnisse zu machen, auch wenn es zwischendurch schmerzhaft war, weil es Prozesse verlängert hat. Wir haben uns aber einen Gefallen damit getan, dass wir keine Abkürzungen genommen haben, da jedes Ausschussmitglied so 100 prozentig hinter den Ergebnissen stehen konnte. Und das hat auch den Zusammenhalt der Truppe extrem weitergebracht.
Was war Deine Motivation, bei den YL mitzumachen?
Mein Ziel war es, Kontakte zu anderen Menschen zu knüpfen, die alle ebenfalls aus den unterschiedlichsten Gründen eine Leidenschaft für das Gesundheitswesen haben. Mit denen man über die Dinge, die einen beruflich oder in der Ausbildung beschäftigen, diskutieren kann und neue Perspektiven aufgezeigt bekommt. Diese Erwartung wurde tatsächlich 100 prozentig erfüllt und je besser wir uns persönlich kennen gelernt haben, desto schöner und produktiver wurde die Zusammenarbeit
Ist der Traum von einem besseren Gesundheitswesen für Dich realistischer geworden?
Rein durch unsere Ergebnisse denke ich das nicht, weil ich nicht glaube, dass irgendeines der Ergebnisse des Parlamentes komplett bahnbrechend ist. Aber wir haben in den Diskussionen im Ausschuss und im Plenum vielleicht die Sichtweise des ein oder anderen auf altbekannte Probleme des Gesundheitswesens verändert und diese neuen Perspektiven nehmen wir sicherlich mit in unseren Job. Und dort könnten solche neuen Ideen Früchte tragen und einen größeren Hebel entwickeln als mit dem Abdruck im Ergebnispapier. Die Diskussion mit Leuten aus anderen Bereichen der Gesundheitswirtschaft, ob Ärzten, Pflegern, Managern oder Akademikern ist uns sicherlich allen in Fleisch und Blut übergegangen und hat eine ganz neue Empathie geschaffen. Langfristig kann sich auf diese Weise vielleicht wirklich etwas verbessern.
Welche Themen, hoffst Du, werden weiter verfolgt?
Ich hab kein einzelnes Thema, was in meinen Augen unbedingt weiter verfolgt werden muss. Ich finde es vielmehr spannend, dass jede einzelne unserer Ideen nochmal neu bewertet wird. Ich wäre sehr damit einverstanden, dass die Mitglieder der 2. Legislaturperiode auf andere Ergebnisse kommen, neue Meinungen zu unseren Ergebnissen haben. Und falls sie nach ihrer Analyse mit einigen unserer Ideen übereinstimmen, weil unsere Argumente gut waren, dann könnte das natürlich ein Zeichen sein, dass wir an der ein oder anderen Stelle doch einen Nerv getroffen haben!