Heute war wieder eine da…..eine 33-jährige, die mit ihrer momentanen Lebenssituation völlig überfordert war und einen Kurantrag einreichen wollte.
Sie erzählte, dass ihr 10-jähriger Sohn seit Jahren schwere Kopfschmerzen gehabt habe. Beim Kinderarzt habe man eine Migräne diagnostiziert und habe ein Schmerzmittel verordnet. Der Kinderarzt habe gesagt, dass das bei Kindern häufig vorkomme und dann wieder verschwinde.
In diesem Fall wurden die Kopfschmerzen aber immer schlimmer und es kamen sogar Sehstörungen dazu. Doch auch das beunruhigte den Kinderart nicht.
Als die Kopfschmerzen gar nicht mehr aufhörten, beschloss meine Patienten mit ihrem Sohn, in die Kinderklinik zu gehen, um ihn anschauen zu lassen.
Dann ging alles ganz schnell. Die dort durchgeführte MRT (Kernspin) Untersuchung zeigte ein ca. 3 cm großes Aneurysma (Aussackung der Gefäßwand) im Kopf des Jungen, das auf den Sehnerv drückte und wegen der Größe (OpP-Indikation normalerweise bei > 7mm gegeben) von unmittelbarer Ruptur (Gehirnblutung) bedroht war.
Zum Glück konnte der Junge trotz des ernormen Risikos erfolgreich operiert werden, und es geht im gut. Jetzt holt aber der Schock und die Angst die Familie ein, was man gut verstehen kann.
Natürlich ist man hinterher immer schlauer, aber zum Glück war der Junge nicht mein Patient und am Ende ist alles gut gegangen. Allzuleicht übersieht man in der Hektik des Alltags die “red flags”, wie in diesem Fall die Sehstörungen, weil einfache Kopfschmerzen und Migräne viel häufiger sind als Aneurysmen. Selten sind die Fälle so dramatisch wie dieser, aber man sieht wie nah der Tod manchmal ist, und ein Kind will man wirklich nicht auf dem Gewissen haben.