Informationen zu einem wichtigen Thema
Die App “Kinder und Gift” wird von der Berlin Chemie AG als kostenloser Service („Ein Muss für jedes Smartphone!“) zu einem Präparat angeboten, das als Entschäumer bei Vergiftungen eingesetzt werden kann. Und tatsächlich erscheint das Konzept, App-gestützte Informationen zur Prävention von Vergiftungen bei Kindern und Hilfe für den Notfall anzubieten, als guter Ansatz.
App ohne Reiz
Die nähere Beschäftigung mit der Umsetzung des Konzeptes zeigt dann aber, dass der Präventionsteil so etwas wie eine Handy-Broschüre ist und sich von einer gedruckten Version kaum unterscheidet. Der Inhalt ist gut aufbereitet, allerdings sehr textlastig, kaum bebildert und gering interaktiv. Die App wirkt dadurch insgesamt wenig abwechslungsreich, die visuelle Aufmachung erweckt einen gleichförmig-eintönigen Eindruck und der Reiz, sich mit der Anwendung intensiver oder länger zu beschäftigen, ist somit nur gering.
Verpasste Chance
Vor allem werden aber die technischen Möglichkeiten, die eine Programmierung als App bietet, überhaupt nicht genutzt. Beispielsweise erfolgt im Rahmen der Notfallversorgung ein Hinweis auf die stabile Seitenlage. Den Begriff kennen die meisten, doch die wenigsten wissen, was sie im Ernstfall konkret tun müssen, um eine Person in diese Lage zu bringen. Ein kurzes Video wäre hier und an vielen anderen Stellen sehr hilfreich.
Auch andere Apps sind nicht besser
So bietet die App die Möglichkeit, alle themenbezogenen Informationen an einem Ort gesammelt vorliegen zu haben, ergänzt um die Option, per Button Hilfe-Telefonnummern direkt anzuwählen, nicht weniger, aber eben auch nicht mehr. Damit unterscheidet sie sich nicht von anderen Apps zum Thema, z. B. „Vergiftungsunfälle bei Kindern“ des Bundesinstituts für Risikobewertung, die bezüglich der inhaltlichen Aufbereitung ebenfalls keinen umfassenderen Nutzen bieten.
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