Die Positiven Begegnungen begannen für mich mit einem rauchenden Kopf – und sie enden auch damit. Die vielen Menschen, die interessanten Workshops, die Begegnungen am Rande, die Arbeit hinter den Kulissen – das alles macht viel Spaß, ist aber auch ganz schön anstrengend. Trotzdem ist immer das Gefühl dabei: Es lohnt sich!
Welche Situationen sind mir besonders in Erinnerung geblieben? Viele Menschen, die in den Workshops über ihr vielfältiges Engagement berichten, zum Beispiel im Projekt „Sprungbrett“. HIV-Positive, die schon länger mit dem Virus leben, stellen sich als „Buddys“ für Menschen zur Verfügung, die eben erst ihr positives Testergebnis erhalten haben. Die wünschen sich in erster Linie nicht einen Berater oder Psychologen, sondern Menschen, die Gleiches erlebt haben. Die Buddys wurden dafür geschult. „Das war ganz schön intensiv, besonders, sich mit seiner eigenen Geschichte noch einmal auseinanderzusetzen.“, berichtet ein Teilnehmer. Und ein anderer: „Ich mache mit, weil ich mir damals – als ich meine Diagnose bekommen habe – genau so einen Kumpel gewünscht hätte.“
Anstrengend, aber es lohnt sich!
Viele zufällige Begegnungen. Eine Szene im Hotelaufzug auf dem Weg zum Frühstück. Ein PoBe-Teilnehmer erzählt mir, wie toll es für ihn ist, in einem Hotel zu sein – es ist für ihn das erste Mal –, und ich schätze, er ist mindestens so alt wie ich. So viel zu sozialen Unterschieden in Deutschland.
Viele Menschen im orangefabenen T-Shirt mit dem Aufdruck „Positiv – nicht infektiös“ beim CSD-Umzug. Sie sind nicht zu übersehen und haben ihre Forderungen und Slogans auf Plakate geschrieben. Ein Spruch: „Ich habe HIV – und was hast du?“ Das gefällt mir. Es klingt so ähnlich wie „Ich fahre Golf – und was fährst du?“ oder „Ich heiße Werner – und wie heißt du?“ Ganz normal eben – und so soll es auch sein.
Nach vier Tagen „Positive Begegnungen“ kehre ich nun wieder in die Normalität des Alltags zurück. Die Eindrücke sind noch sehr präsent. Schön war´s – und bei den nächsten PoBe bin ich gerne wieder dabei.