Vielfältige Möglichkeiten
Eine professionelle Krankenhaus-Internetpräsenz unterstützt Patientengewinnung und Einweiserbindung, untermauert Reputation und Image, ermöglicht Breitenmarketing und dient als organisatorische Hilfe. Doch bislang wird in kaum einem Haus untersucht, wie gut die eigene Netz-Präsenz die genannten Funktionen erfüllt. Üblicherweise hierzu verwendete Nutzungsintensitäts-Indikatoren helfen bei einer Klärung dieser Fragestellung kaum weiter. Vielmehr kommt es darauf an, die Gestaltungsqualität einer Klinik-Seite und gleichzeitig die mit ihrer Hilfe erzielte Wirkungsqualität zu bestimmen.
Homepages müssen vor allem authentisch sein
Dabei ist vor allem die Authentizität ein Key Performance Indikator für die Qualität von Klinik-Websites. Sie beschreibt die Eignung eines Web-Auftritts, die Gegebenheiten einer Abteilung oder eines Hauses so realistisch abzubilden, dass Patienten und Einweiser im Moment Of Truth, dem Kontakt vor Ort oder in der konkreten Zusammenarbeit, keine Diskrepanzen zwischen Präsentation und Realität verspüren.
Site-Typologie
Mit Hilfe einer für den Krankenhaus-Bereich entwickelten Homepage-Patienten-Zufriedenheitsbefragung wurden im Rahmen einer Exploration Klinik-Sites nach dem Grad ihrer Authentizität systematisiert und ihre Verbreitungs-Häufigkeit analysiert:
Promoting Klinik-Websites
Sie sind durch eine hohe Authentizität gekennzeichnet, die über 80% liegt (Maximum: 100%). Ihre Gestaltung ist so angelegt, dass sie die Internetarbeit eines Hauses aktiv fördern und einen reibungslosen, positiven Übergang von der virtuellen in die Vor-Ort-Realität sicherstellen. 12% der Präsenzen fallen in diese Klasse.
Supporting Websites
Ihre Authentizität liegt zwischen 60% und 80%. Sie unterstützen die Klinikarbeit, besitzen aber nicht die fördernde Kraft der Promoting Sites. Der Moment of Truth ist jedoch noch positiv. 30% der Praxis-Homepages zählen zu dieser Kategorie.
Ineffective Klinik-Sites
Mit einer Authentizität in der Größenordnung von 40% bis 60% fallen ihre Effekte neutral (über 50%) bis leicht negativ (im Bereich unter 50%) beeinflussend aus. Investitionen in Internetseiten dieser Kategorie bringen keinen Nutzen, sie müssten dringend überarbeitet werden. Knapp 43% der Klinik-Internetpräsenzen gehören zu dieser Gruppe.
Damaging Websites
Ihr Authentizitätswert ist niedriger als 40%, eine Identität zwischen Web-Eindruck und Realität kaum gegeben. Derartige Internetseiten behindern die Patienten-Neugewinnung und schaden der Krankenhausarbeit. Eine Überarbeitung solcher Seiten ist meist nicht möglich, sie müssen völlig neu gestaltet werden. Ca. 15% der Seiten sind dieser Gruppe zuzuordnen.
©IFABS/Thill
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