Ich trage die Kleine durch die Praxistür und behalte sie auch im Wartezimmer gut eingepackt auf dem Schoß, da fühlt sich einfach wohler. Zuvieles von außen, was sie ärgert. Sie jammert leise vor sich hin. Wer könnte es ihr verübeln? Immer diese Checks beim Doktor, und immer wieder die blöden Spritzen.
Leise rede ich mit ihr, dabei beruhigt sie sich auch etwas. Ich streichele sie ein wenig, das funktioniert immer, aus dem Jammern wird nur noch ein leises – tja, Piepsen? Nachher dreht sie wieder auf, kaum, dass wir hier durch die Tür und wieder zuhause sind. Das kenne ich schon. Flitzt sie wieder durch den Garten und spielt, als ob nichts gewesen wäre.
Wir werden aufgerufen. Als ob sie das merkt, geht das Jammern wieder los. Dabei geht es nachher im Untersuchungszimmer ganz schnell – der jährliche Checkup, das unvermeintliche Gepiekse, ok, da ist sie dann aber auch ganz tapfer, auch wenn sie nicht mehr bei mir auf dem Schoß sitzt. Der Doktor macht das alleine mit der Helferin. Da halte ich mich besser zurück, die beiden kriegen sie besser in den Griff.
Am Ende schaut sie mich an, als ob sie erwarte wir gingen jetzt jede Woche hierher. Ich kann sie beruhigen. Ein paar freundliche Worte von Herrn Doktor, dann sind wir entlassen. Wir gehen zur Anmeldung, hier wird immer gleich kassiert. Privat eben. EC-Karte. Ich bin stets geplättet, was hier Geldbeträge über den Tisch wandern, da kann ich in meiner Praxis nur von träumen.
Im Auto sitzt sie sicher auf dem Rücksitz. Zufrieden ist anders. Das kommt erst im Garten daheim.
Tststs… Sie wird heut wieder mal nichts zum Abendbrot essen. Da zeigt sie, wie beleidigt sie mit mir ist. Katzen beim Tierarzt …