Kennen Sie die Stärken und Schwächen Ihrer Praxis?

Lernen Sie Ihre Stärken und Schächen in einer SWOT-Analyse kennen
Vielleicht ist Ihnen der Begriff SWOT-Analyse schon einmal untergekommen. Die Abkürzung steht für die englischen Begriffe strengths, weaknesses, opportunities and threats, also Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken. Das Verfahren ist die Grundlage, um geplante Ziele durch ein fokussiertes Praxismarketing zu erreichen.

Welche Vorteile bringt eine SWOT-Analyse?

Sie setzen Ihre hauseigenen Ressourcen bestmöglich ein, verwandeln im günstigsten Fall Schwächen in Stärken und erreichen ein Ergebnis, das Sie bereits vorher festgelegt haben, indem die Aktionen genau an den Resultaten dieser SWOT-Analyse entlang ausrichten. SWOT steht einerseits für Situationsanalyse, andererseits für Strategiefindung.

Die Mitarbeit des Praxisteams

Eine solche Analyse spart Kraft, Zeit und unnötige Umwege. Zudem binden Sie das Praxisteam mit ein, denn ein großer Teil des Kunden-/Patientenkontakts findet vor der Chef-Behandlungstür statt: Ihre Helfer und Helferinnen empfangen und verabschieden die Patienten und führen manche Voruntersuchung durch. Für ein erfolgreiches Praxismarketing ist es also wichtig, dass Ihr Team in den Prozess involviert wird. Nur so steht es anschließend mit Elan und Problembewusstsein hinter den Maßnahmen. Dieses Engagement der Mitarbeiter ist ein essentieller Erfolgsfaktor bei der Umsetzung.

Wie macht man eine SWOT-Analyse?

Bei einer SWOT-Analyse richten Sie Ihr Augenmerk auf Ihr Unternehmen und das Umfeld. Es werden die positiven und negativen Kräfte Ihres Hauses aufgelistet und den Bedrohungen oder günstigen Umständen des Außenbereichs gegenübergestellt. Trifft eine Chance auf eine Stärke, gilt es diese aufzubauen, dagegen ist ein Zusammentreffen von Risiko und Schwäche zu meiden.

Die erste Voraussetzung ist ein klares Ziel, zu dem Sie per SWOT-Analyse eine tragbare Ausgangsbasis für Aktionen aufbauen.

Sie erstellen beispielsweise eine Liste der Kernkompetenzen Ihrer Mitarbeiter, analysieren die technischen und finanziellen Möglichkeiten Ihres Unternehmens und errechnen ein Zeitbudget sowie mögliche Hilfsquellen von außen. Auf der anderen Seite überlegen Sie Schwächen im Personalbereich, im Standort oder in der Praxisausstattung. In Bezug auf das Umfeld ergeben sich vielleicht Risiken wie die schlechte Geschäftslage oder eine harte Konkurrenz. Positiv können sich unter anderem ein Informations- und Personalnetzwerk sowie ein breites Fortbildungsangebot herausstellen.

Ein Beispiel: Sie möchten eine neue Leistung anbieten.

Es stellen sich folgende Fragen bezüglich Ihres Unternehmens:

Thema Raum: Reichen die Praxisräumlichkeiten aus? Falls nicht: Welche Erweiterung ist denkbar?

Thema Menpower: Können die Mitarbeiter Arbeiten übernehmen? Falls nicht: Lässt sich das Problem anderweitig lösen?

Thema Extras: Reicht das technische und sonstige Equipment aus? Was muss eventuell angeschafft werden?

Thema Finanzen: Wie steht es mit den Finanzen für Anschaffungen, Fortbildungen und „Durststrecken“? Wie lange können Sie durchhalten?

Weitere Fragen betreffen das Umfeld:

Thema Klientel: Gibt es eine Nachfrage nach dieser Leistung? Wenn nicht, kann sie erzeugt werden? Hier kommt das Marketing ins Spiel und damit natürlich auch wieder die Frage „nach innen“, ob Sie und Ihr Team dies stemmen können oder ob Sie externe Hilfe brauchen.
Thema Konkurrenz: Gibt es die Leistung bereits in Ihrem Einzugsgebiet? Wie stark schätzen Sie die Konkurrenz ein? Können Sie damit auch auf längere Sicht bestehen?
Thema „Gegenwind“: Könnten Sie beispielsweise Ärger mit Kassen und/oder Institutionen bekommen? Oder umgekehrt: Brauchen Sie diverse Kooperationspartner, beispielsweise Fahrdienste oder Zulieferer, und sind diese auch vorhanden?

Natürlich sind dies nur Auswahlfragen. Jedes Projekt muss gesondert betrachtet werden und erzeugt eine Unmenge an möglichen SWOT-Kombinationen.

Wie setzen Sie die Ergebnisse der SWOT-Analyse im Praxisalltag ein?

Aus der SWOT-Analyse ergeben sich handfeste Aktionsmöglichkeiten – oder Sie blasen aufgrund zu vieler Risiken ein Projekt ab beziehungsweise vertagen es. In unserem Beispiel werden Sie unter anderem sich und Ihre Mitarbeiter schulen sowie neue Techniken einsetzen (Schwächen eliminieren); Sie holen Genehmigungen ein („Gegenwind“ ausschalten) und überlegen sich eine rechtlich zulässige Marketingstrategie (Wettbewerbsaktion nach außen). Zusammengefasst lässt Sie die SWOT-Analyse besser beurteilen welche Maßnahmen für Ihr Praxismarketing sinnvoll sind.

Weiterführende Links:

Wirtschaftslexikon
Wikipedia
Controllingportal
Business-Wissen.de
Für-Gründer.de

Bildquellen:

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