Das Gesundheitswesen im Spannungsfeld zwischen Normierung und Wettbewerb – Die evidenzbasierte Medizin als Grundlage von Patienteninformationen

Wie passen diese beiden Themen zusammen? Das erste Thema ist auf die Gesundheitspolitik bezogen; das zweite Thema ist eher wissenschaftlich ausgerichtet. Mein Vortrag auf der Jahrestagung der Stiftung Gesundheit sollte die Verbindung zwischen beiden Themen herstellen und daraus auch notwendige Konsequenzen ableiten:

A. Politisches Ziel der Gesundheitspolitik ist parteiübergreifend nach allen Bekundungen, eine für alle Bürger zugängige nach dem gesicherten Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse notwendige medizinische Versorgung unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung und des medizinischen Fortschritts.

Ablehnung der Behandlung von Kassenpatienten?

Die Ablehnung der Behandlung von gesetzlich Versicherten (Kassenpatienten) ist möglich, aber mit höchster Vorsicht zu handhaben. Das Bayerische LSG hatte jetzt (Urteil vom 15.01.2014, Az. L 12 KA 91/13) einen Fall zu entscheiden, bei dem ein Facharztes für Augenheilkunde GKV-Patienten nur noch privat gegen Selbstzahlung behandeln wollte. Hintergrund war, dass der Arzt bereits mehrfach Wirtschaftlichkeitsprüfungen durch die […]

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Einblick verboten?

Patient in der Apotheke: “Habe ich noch offene Dauerrezepte?” Pharmama: “Lassen Sie mich nachschauen …” Ich rufe sein Computerdossier auf und stelle den Bildschirm so, dass er auch drauf schauen kann. Patient: “Sollte ich mich umdrehen?” Pharmama: “Wieso?” Patient: “Damit ich nicht sehe, was auf dem Computerbildschirm ist?” Pharmama: “Ah. Nein, das ist schon okay, […]

Unzulässiger Druck bei elektronischer Gesundheitskarte – Ab Januar Chaos in den Arztpraxen?

 Pressemitteilung der Aktion „Stoppt die e-Card“ vom 24.08.2014

Die Krankenkassen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) haben den Druck im Kessel erhöht: Zum 1. Januar 2015 soll nur noch die elektronische Gesundheitskarte (eGK oder e-Card) gelten, ohne Wenn und Aber. Gesetzlich Krankenversicherte, die bis dahin keine e-Card besitzen, sollen den Arztbesuch per Privatrechnung selbst bezahlen. „Wir sind empört über diese neuerlichen Drohungen“, sagte Dr. Silke Lüder, Sprecherin der Aktion „Stoppt die e-Card“, heute in Hamburg. „Kassen und KBV wollen jetzt mit aller Macht verhindern, dass Kassenpatienten ab Januar mit ihrer noch gültigen Krankenversichertenkarte in den Arztpraxen behandelt werden können.“

Hier werde völlig unzulässiger Druck auf Patienten und Ärzte ausgeübt, um ein längst gescheitertes, milliardenschweres Industrieprojekt auf Biegen und Brechen zum Laufen zu bringen, betonte Lüder. Die Allgemeinärztin rechnet mit einem Chaos in den Arztpraxen ab Januar, wenn tatsächlich die bisherigen Krankenversichertenkarten nicht mehr zur Abrechnung genutzt und die Menschen nicht problemlos behandelt werden können. „Die Verantwortung dafür tragen Krankenkassen und KBV“, so Lüder. Noch immer besitzen Millionen gesetzlich Krankenversicherte keine e-Card. Zudem weigern sich hunderttausende Bürger, dafür ein Foto bei ihrer Krankenkasse einzureichen. Bundesweit klagen Versicherte vor den Sozialgerichten gegen die elektronische Gesundheitskarte.

Auch die Patientenvertreterin des bundesweiten Bündnisses von 54 Organisationen, Gabi Thiess, ist entsetzt: „Wir zahlen hohe Beiträge an die Krankenkassen für unsere medizinische Versorgung. Es ist eine Unverschämtheit, dass ich ohne e-Card die Arztbehandlung selbst bezahlen soll. Das kann ich mir gar nicht leisten. Im Übrigen hängt mein Versicherungsschutz nicht davon ab, ob ich mir so eine Schnüffelkarte ausstellen lasse.“ Die Sicherheitsbedenken sind groß: „Niemand kann diese geplante weltgrößte IT-Infrastruktur mit dem Ziel von Überwachung und Kontrolle des ganzen Gesundheitswesens sicher schützen“, sagte Kai Uwe Steffens, Informatiker und Sprecher des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung im Bündnis. „Seit den NSA-Enthüllungen und angesichts ständig neuer Datenskandale muss doch jedem klar sein, dass Medizindaten nicht zentral gespeichert werden dürfen.“

Weiter hier:

 http://www.presseportal.de/pm/72083/2814456/unzulaessiger-druck-bei-elektronischer-gesundheitskarte-ab-januar-chaos-in-den-arztpraxen

Vortrag morgen am MPI in Leipzig

Morgen halte ich am Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig einen Vortrag. Die Folien gibt es hier vorab. Der Titel lautet (übersetzt): „Langsam und groß: Dynamik während Migräne und Möglichkeiten der Intervention“ Weitere Informationen gibt es hier. Der Vortrag ist auf Englisch, Originaltitel und Abstract füge ich unten an. Der Vortrag besteht aus drei Teilen. Die erst zwei sind sehr kurz, ich führe knapp in einige Grundlagen der Computer gestützten Modellierung der Nervenaktivität  bei Migräne ein sowie in dieweiter

Forschungsnetzwerk = Kaffeekränzchen?

Forschungsnetzwerke – sind das nicht diese Verbände, in denen sich Wissenschaftler treffen, um endlose Gesprächsrunden und noch mehr Kaffeepausen abzuhalten und am Ende springen vereinzelt ein, zwei Kooperationsprojekte dabei heraus… oder? Brauchen wir Netzwerke überhaupt – können Wissenschaftler ihre Forschungsgelder nicht einfach einzeln beantragen und alleine in ihrem stillen Kämmerlein vor sich hinwerkeln? Ich denke nicht. Nicht, weil mir Kaffeepausen so gut gefallen. Sondern weil ich in der Praxis erlebt habe, wie sie die Wissenschaft bereichern können. Bei uns imweiter

Start des Blogs “HirnNetze”

Liebe Scilogs-Autoren und Leser, Forschung geschieht weitgehend im Stillen, aber Forscher sollten auch an die Öffentlichkeit gehen um über ihre Erkenntnisse zu berichten. Daher hat das Bernstein Netzwerk Computational Neuroscience den Blog HirnNetze ins Leben gerufen. In ihm werden wir aus dem „Nähkästchen“ eines großen Forschungsnetzwerks plaudern und Wissenschaftler – vom Studenten über den Doktoranden zum Gruppenleiter – zu Wort kommen lassen, die über ihren Arbeitsalltag und ihre Forschungsergebnisse berichten. Wir hoffen damit lebhafte Diskussionen mit anderen Autoren und Lesernweiter