“Wir haben einen Fehler entdeckt, der verhindert, dass wir Healthkit-Apps für iOS 8 heute verfügbar machen”, sagte Apple-Sprecherin Trudy Muller zu Start der Verteilung des neuen, mobilen Apple-Betriebssystem iOS8. Die Healthkit-Apps sind eine der Neuerungen im neuen Betriebssystem und auch … Weiterlesen
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Klage gegen Medizin-App, die Sehkraft verbessern soll
Nach zwei Medizin-Apps zur Diagnose von gefährlichen Muttermalen und zwei Apps, die nach Angaben der Hersteller die Symptome einer Akneerkrankung verbessern sollten, wurde jetzt in den USA ein weiterer Anbieter einer App wegen irreführender Werbung von der amerikanischen Bundesbehörde für Wettbewerb und Verbraucherschutz FTC (Federal Trade Commission) verklagt. Er gab vor, wissenschaftlich belegen zu können, dass das Sehtraining seiner App dazu führt, die Sehkraft des Nutzers deutlich zu verbessern. Die Studien, die als Beleg angeführt waren, wurden von einem Inhaber des Unternehmens durchgeführt und hielten einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand. Der Anbieter wurde zu einer hohen Geldstrafe von 150.000 $ verklagt und darf die falschen Werbeaussagen zukünftig nicht mehr verwenden.
Die App UltimEyes ist bisher die fünfte Medizin-App, die in USA wegen irreführender Werbung verklagt bzw. vom Markt genommen wurde.
Quellen:
FTC fines vision improvement app-maker $150K for deceptive claims, September 21st
FTC fines two Melanoma risk detection Apps, Febr. 2015
US Regulators remove two acne medical apps, Sept 2011
Qualitätsinitiative erreicht Google Store: HealthonApp
“Wer Tipps und Services von Gesundheits-Apps nutzt, sollte in der Lage sein, deren Aktualität und Vertrauenswürdigkeit selbst einschätzen zu können,” so Dr. Ursula Kramer, die mit der Initiative die Qualität und Transparenz von Gesundheitsinformationen in Gesundheits-Apps verbessern will. Die Healthon-App hilft dabei und ist ab sofort auf Google Play verfügbar als Hybride App mit aktuellen […]
Das wird jetzt ein kleines bisschen weh tun
Gestern stellte der Wehrbeauftragte des Bundestages, Reinhold Robbe, den Jahresbericht 2009 vor. In diesem jährlich verfassten Dokument nimmt der "Anwalt der Soldaten", wie man ihn auch nennt, zu Eingaben von Soldaten Stellung. In seiner unabhängigen Position unterstützt er den Bundestag bei der Ausübung der im Grundgesetz verankerten parlamentarischen Kontrolle über die Streitkräfte. Gleichzeitig agiert er als Sprachrohr der Soldaten, um im Bundestag über den Zustand der Bundeswehr zu berichten und auf etwaige Missstände hinzuweisen. In Fällen von Grundrechtsverletzungen kann er gegen die Vorgesetzten der unrecht behandelten Soldaten vorgehen.
In seinem letzten Jahresbericht als Wehrbeauftragter widmet sich Reinhold Robbe erneut dem Sorgenkind der Bundeswehr, dem Sanitätsdienst. Seit 2007 kämpft der Sanitätsdienst der Bundeswehr mit Nachwuchsproblemen. Die Sanitätsoffiziere, die sich im Gegenzug für ihr bundeswehrfinanziertes Studium an zivilen Universitäten für 17 Jahre bei der Bundeswehr verpflichten, studieren Human-, Zahn- oder Tiermedizin. Sie sind drei Jahre als Truppenarzt tätig und praktizieren dann in den Bundeswehrkrankenhäusern sowie im Einsatz.
Im diesjährigen Bericht klagt Robbe offen an, dass es derzeit ein Defizit von 600 Ärzten bei der Deutschen Bundeswehr gibt. Diese können nur langsam nachbesetzt werden.
Die Gründe dafür sind vielfältig:
Das deutsche Gesundheitssystem leidet insgesamt an einem stetig zunehmenden Ärztemangel. Darüber hinaus gelingt es dem zivilen Gesundheitswesen immer wieder, seine Attraktivität für qualifiziertes Personal aus der Bundeswehr deutlich zu erhöhen – durch eine bessere Bezahlung oder die Zusage einer bestimmten Facharztrichtung. Bei der Bundeswehr studiert der Sanitätsoffizier sechs Jahre lang und macht eine dreijährige Weiterbildung. Für eine Facharztausbildung müsste er sich für mindestens weitere drei Jahre verpflichten. Dem gegenüber steht die garantierte Facharztausbildung an zivilen Krankenhäusern.
Robbe berichtet von Ärzten, für die 70- oder 80-Stundenwochen Normalzustand sind.
Außerdem ist sicherlich auch die Verpflichtung an Auslandseinsätzen teilzunehmen eine nicht nur erfreuliche – wenn auch vorhersehbare – Vorstellung. Etwa 580 Angehörige des Sanitätsdienstes sind ständig im Auslandseinsatz. Sie sollen die einsatzmedizinische Notfallversorgung nach Unfällen und Angriffen gewährleisten. Jedoch ist ein Drittel der Fachärzte mit entsprechenden Qualifikationen nicht verwendungsfähig für den Einsatz. Dadurch erhöht sich natürlich die Belastung der verbliebenen Ärzte.
Darüber hinaus fehlt in Einsatzgebieten nicht nur materielle Ausrüstung wie beispielsweise Röntgenschürzen. Die Sanitätsärzte und Rettungsassistenten sind durch fehlende Rettungsdiensterfahrung nicht auf die Einsatzteilnahme vorbereitet. Vor Ort lässt sich eine solche Routine kaum aneignen.
Der Bundeswehr gehen die Ärzte aus. Die Konkurrenz mit zivilen Krankenhäusern oder Angeboten aus der Pharmaindustrie ist hoch und der ungeduldige Ton Robbes im diesjährigen Bericht lässt hoffen, dass sich Kurt-Bernhard Nakath, der Inspekteur des Sanitätsdienstes – dem Robbe vorwirft trotz vielfältiger Warnungen den Sanitätsdienst "an die Wand gefahren" zu haben – und der Bundestag mit seinen Forderungen auseinandersetzen und handeln.
Quellen:
Reinhold Robbe Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten Jahresbericht 2009 (51. Bericht)
Robert Birnbaum Wehrbericht 2009 Not am Mann
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