Die Auswertung und Durchführung von CT-Untersuchungen ist die Hauptaufgabe klinischer Radiologen. Spätestens im Dienst kommt es auf einen zu. Und spätestens da muss man vorbereitet sein. Subduralhämatom? Fraktur der HWS ? Hohlorganperforation? Das sind die Fragen, die eigentlich jeder Radiologe beantworten können sollte. Mit den richtigen Werkzeugen zur Hand ist aber alles halb so wild. 🙂 Also wie immer: erstmal ein Anfängerbuch.
Mein Favorit ist auch hier der CT-Kursbuch von Matthias Hofer. Übersichtlich, aber ohne ausladende Passagen, wird erstmal erklärt, wie so ein CT-Gerät überhaupt funktioniert. Danach geht es, sortiert von kranial nach kaudal weiter. 🙂 Für jede CT-Schicht steht eine Abbildung und Zeichnung parat. Es wird darauf eingegangen, in welcher Reihenfolge die Untersuchung auswertet werden sollte, und auf welche “Hits” besonderes Augenmerk gelegt werden muss. Perfekt für den Anstieg. Nebenbei wiederholt man prima Anatomie. Für das Buch braucht man zwar länger als ein Wochenende, aber ist ein sehr guter Begleiter für die ersten Befunde.
Irgendwann ist es so weit, dass man auch den ersten Befund alleine diktieren/schreiben soll. Die erste Befunde kopiert man selbstverständlich von Kollegen. Wenn aber es ein Mal stockt, ist dieses Buch perfekt um nachzuschauen, wie man es richtig beschreibt. “CT und MRT Normalbefunde” von Möller et al. ist ein Standardwerk für Radiologen. Hier finden sich nicht nur ausführliche Standartbefunde, sondern auch die Checklisten und Normwerten für jede Untersuchung. Auf jedem Fall ein Buch, das bei der Befundung in der Reichweite liegen sollte.
“Notfallradiologie: … den Nachtdienst überleben”. Eigentlich hier gibt es nicht mehr zu sagen. Der Name ist das Programm. Ileus, Subduralhämatom, Appendizitis, Hohlorganperforation, Mittelgesichtfraktur. Man kann schnell in diesem Buch nachlesen welche kritische Diagnosen man nicht verpeilen darf, bevor die telefonische Kurzbefundübergabe an den diensthabenden Kliniker erfolgt. War übrigens auch das einzige Buch, welches ich in meinem ersten Dienst aufgeschlagen habe..
“Ganzkörper-Computertomographie: Spital- und Multislice-CT” von Prokop et al. ist der Standardwerk schlägt hin. Man wird es nicht wie ein Lehrbuch lesen können. Aber wenn es um eine konkrete Frage geht, findet man hier immer eine Antwort. Dieses Buch ist seit Jahren ein bewährtes Nachschlagwerk und man sollte es neben dem Befundungsplatz haben. Manchmal, abends, wenn mich eine Frage von Tag noch bohrt, mache ich mich einen leckeren Tee, setze mich auf das Sofa und lese ein Kapitel aus diesem Buch. Radiologenidylle..
Selbstverständlich kann man kein ausführlichen Überblick über die gesamte Literatur in der Computertomographie in ein Blogpost quetschen. Es gibt viele sehr gute Bücher die dieses Thema abdecken. Neurologie, Bildgebung des Magen-Darms, Lungen, Knochen.. viele große Gebiete mit sehr viel Literatur. Und hier versteckt sich aus das größte Problem. Für einen Anfänger ist es sehr schwer einen vernünftigen Überblick zu bekommen. Was ist nun relevant für mich jetzt? Welche Literatur muss ich in der Reichweite haben um nicht zu untergehen? Das sind die Fragen auf die ich, aus meiner subjektiven Sicht und mit minimaler praktischer Erfahrung einen Antwort versuche zu geben. Da ich aber selber auch ein Anfänger bin, freue ich mich über Ihren Feedback und interessante Vorschläge. Welche Bücher begleiten euch am CT-Arbeitsplatz?