Ebola in Deutschland (Teil 2)

Ein paar Tage nach seiner Rückkehr aus Afrika besucht Thorben
gemeinsam mit seiner Freundin ein großes Open-Air Festival in einer norddeutschen Kleinstadt. Das Wetter ist bescheiden und schon am zweiten Abend zieht Thorben sich eine dicke Erkältung zu, die ihm den Spaß an der Sache ziemlich verhagelt.
Anstatt den Bands auf den Bühnen zuzujubeln verbringt er die meiste Zeit im Zelt. Als dann auch noch Durchfall auftritt und das Fieber nicht besser wird, packt seine Freundin ihn ins Auto und will ihn nach Hause bringen. Bei einer Toilettenpause an einer Autobahnraststätte bricht Thorben zusammen.
Mit Notarzt wird er ins örtliche Krankenhaus gebracht. Erst dort erwähnt Thorbens Freundin den kurz zurückliegenden Westafrika-Aufenthalt.
In dem ganzen Chaos hat sie vorhin einfach nicht daran gedacht.
Was passiert jetzt?
Thorben wird unverzüglich aus der Notaufnahme in ein Isolier-Zimmer verlegt.
Das Gesundheitsamt wird informiert, innerhalb kürzester Zeit wird Thorben unter strengsten Isoliermaßnahmen in eines der “Kompetenzzentren” verlegt (das sind Sonderisolierstationen in einigen großen Unikliniken, z.B. in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Leipzig oder München).
Ob er überleben wird?
Die Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt. Allerdings ist davon auszugehen, dass bei einer guten symptomatischen Behandlung auf einer Intensivstation in einem deutschen Krankenhaus mit Infusionen und Kreislauf-Überwachung die Überlebenschancen deutlich höher sein dürften als in Westafrika. Vielleicht hat er eine Chance von 50%.
Und mit großer Wahrscheinlichkeit wird er nicht das einzige Opfer bleiben.
Wie viele Leute hat er wohl angesteckt?
Was wird aus den Besuchern des Festivals?

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