Niedergelassene Ärzte warten ab Spricht man mit niedergelassenen Ärzten über technische Entwicklungen und Innovationen in der Gesundheitswirtschaft, ist das Thema „Wearable Devices“ nicht fern. Die Meinung der Mediziner ist dabei tendenziell ablehnend. Als Argumente werden hierfür das bereits jetzt unüberschaubare Angebot, zweifelhafte Messmethoden und der Datenschutz genannt. Perspektivisch wollen die meisten Ärzte sich mit dem […]
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Pharma-Marketing zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Eine hohe Informationsfrequenz in Verbindung mit Kanal-Vielfalt und synergistischer Medienwirkung: dieses Kommunikationsprinzip sollte nach Meinung der Marketing-Verantwortlichen eines Pharma-Hersteller zu einer erfolgreichen Kommunikation für die von ihnen betreuten Präparate führen. Um die tatsächlichen Effekte dieses Vorgehens zu überprüfen, untersuchten sie in Verbindung mit einer regionalen Kundenzufriedenheitsanalyse des Vertriebs auch ihre Marketingarbeit. Schlechte Profilierung Dabei ergab […]
Die großzügigen Freunde der Arbeitsgemeinschaft…
[…]
Wenn diese Verbände und Gruppen eine finanzielle Unterstützung durch pharmazeutische Unternehmen erhalten sollten, sollten diese aus Sicht der Bundesregierung im Sinne einer verbesserten Transparenz offengelegt werden.
(aus der Antwort der Bundesregierung vom 13.11.2006 auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen)
Die Arbeitsgemeinschaft ADHS der Kinder- und Jugendärzte e.V. (AG ADHS) rund um den Forchheimer Kinderarzt und “Ritalin-Pionier” (DER SPIEGEL) Klaus Skrodzki ist die vielleicht einflussreichste Gruppierung von ADHS-Experten in Deutschland und setzt sich offensiv für die Behandlung von jungen ADHS-Patienten mit Medikamenten ein.
Auf dem Internetauftritt der AG ADHS (ag-adhs.de) konnte ich keinen Hinweis auf Finanzierungsquellen für die vielfältigen Aktivitäten des Vereins finden. Einiges spricht jedoch für die Vermutung, dass die Hersteller der gängigen ADHS-Medikamente hierbei eine tragende Rolle spielen.
Der neunköpfige Vorstand der AG AGHS stellt einen großen Teil der Autorenschaft einer der beiden ADHS-Leitlinien, deren persönliche finanzielle Verbindungen mit der Pharmaindustrie ich kürzlich betrachtet habe. Aufgefallen ist mir dabei, dass der Vorstand der AG ADHS auf dem Kinder- und Jugendärztetag im Juni 2008 in Berlin nahezu geschlossen ein Vorsymposium zum Thema “AD(H)S – Aspekte der verschiedenen Altersgruppen” präsentiert hat, mit freundlicher Unterstützung der Firma Medice Arzneimittel Püttner. Nur der Schatzmeister war offenbar verhindert. Medice stellt mit Medikinet® ein Methylphenidat-Präparat her, das in Deutschland neben dem bekannteren Ritalin® von Novartis zu den verbreitetsten ADHS-Medikamenten gehört.
Hat man sich erst einmal weiter durch die Unterlagen der AG ADHS gewühlt, überrascht einen der firmengesponsorte Vorstandsausflug nicht mehr.
So bietet die AG ADHS etwa die Förderung von Forschungsvorhaben zum Thema ADHS an:
notwendig ist, kann diese in begrenztem Umfang über die
AG ADHS aus einem Fond der Fa. Medice zur For-
schungsförderung bei ADHS erfolgen, der ab 2005 zur
Verfügung steht. Über die Verteilung der Fördermittel ent-
scheidet der Vorstand der AG ADHS zusammen mit dem
Leiter der Arbeitsgruppe Forschung selbstständig und un-
abhängig, firmen- und produktneutral.
Die “Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung der Kinder- und Jugendärzte e.V.” als Beilage der Zeitschrift KINDER- UND JUGENDARZT werden dagegen von der Firma UCB finanziell “unterstützt”. UCB ist Hersteller des Ritalin®- und Medikinet®-Konkurrenzpräparats Equasym®.
Und wenn die AG ADHS zum “Treffen der regionalen Netzwerke ADHS in der Arbeitsgemeinschaft ADHS (AG ADHS) der Kinder- und Jugendärzte e. V.” einlädt, dann heißt es in dem Einladungschreiben gar:
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