Die Zukunft ist schon da, sie wurde nur noch nicht ausgeliefert, so könnte das Motto der diesjährigen Clusterkonfernz der Gesundheitswirtschaft in Berlin lauten. Der Ruck ist spürbar: Digitale Medien verändern die Versorgungslandschaft. Die Würfel werden neu gemischt und junge Start-ups bringen frischen Wind in die regulierten Gesundheitsmärkte. Aber nicht gute Ideen, sondern Lösungen für Probleme, die viele Menschen bewegen, werden sich durchsetzen, so Dr. Markus Müschenich, der Start-ups der Gesundheitsszene mit seinem Unternehmen Flying Health coacht und stolzer Geburtshelfer ist für die erste App auf Rezept in Deutschland, Caterna, ein Videotraining für schielende Kinder.
Und wer von Anfang an “groß denkt”, sich nicht regional beschränkt und globale Märkte nutzt, um frühzeitig die Machbarkeit einer guten Idee zu testen, der tut Vieles richtig, damit diese auch wirtschaftlich solide Flügel entwickeln und ihren Platz in der Gesundheitslandschaft von morgen erobern kann. Ein Paradebeispiel: Das Unternehmen Klara, das mit einem Portal zur Befundung von Hautkrankheiten bereits sehr früh global expandiert hat. Wenn der Nutzen für den Anwender groß ist, wächst auch der Wert einer Geschäftsidee und damit das Interesse von Investoren, so Dr. Andreas Keck, von Keck Medical, der Health Start-ups strategisch berät. Auch wenn noch weitgehend unklar ist, wie das starre Gesundheitswesen die Dynamik und Innovationsfreude von digital Health-Lösungen aufnehmen kann, sind es erste, mutige Schritte wie das Online-Training für Stotterer, die den Weg bahnen für patientenorientierte Therapiekonzepte von morgen, wie Dr. Gudrun Borchardt, Techniker Krankenkasse, in der Podiumsdiskussion berichtet.
Quelle: Clusterkonferenz Gesundheitswirtschaft, Berlin Brandenburg. Workshop 4. Digital Health – eine neue Dimension der Prävention beginnt. 15.10.2014, Berlin.