Jeder Programmierer sollte mit den Web-Standard-Tools iphone-Apps entwickeln können, von Anfang an. Das war die Vision des iphone-Erfinders. Er erkannte in der weltweiten Developer-Community den gigantischen Innovationsturbo für sein Baby. Wenn Entwickler mit offenen Web-Standards (HTML 5 und CSS3) ohne spezielles Coding und Einarbeitung in neue Entwicklerumgebungen loslegen und programmieren können, beflügelt das den Markt und den Siegeszug der Smartphones.
Es kam anders. Schnelle Netze waren noch nicht flächendeckend verfügbar. Es brauchte native Apps als missing link, die den Weg in die mobile Datenverfügbarkeit ebneten und dabei ordentlich Geld in die Kassen des einzigen App-Stores spülten. Ganz wenige App-Entwickler fanden das erhoffte Eldorado, sehr viele Schweiß und Tränen.
Heute passen native Apps nicht mehr in die digitale Landschaft, weil sie Dynamik und Vielfalt der mobilen Möglichkeiten zu sehr einengen. Internetnutzer sind multimedial und mobil unterwegs. Sie wünschen sich offene Systeme, mit denen sie über Betriebssystemgrenzen hinweg und auf verschiedenen Devices kommunizieren und kooperieren können. Native Apps waren für Unternehmen eine gute Möglichkeit, Kunden über Techniksilos an sich zu binden. Das große Heer der weltweiten Entwickler hat die nativen Apps früh als Innovationsbremse identifiziert. Und die freiheitsliebende Online-Community, die von der Geschwindigkeit der Netze und der Vielfalt der Medienformate verwöhnt ist, steht unmittelbar davor, die engen Grenzen der nativen Kommunikationsbarrieren aufzubrechen. Es lebe die Web-App, back to the roots – zur Vision von Steve Jobs.
Steve Jobs Video WWDC 2007, San Francisco
Warum wir alle von Web-Apps profitieren können, dazu mehr von Chris Heilmann, Principal Evangelist bei Mozilla