Der Bahnstreik und der Horst

Der Horst freut sich.
Der Horst hat nämlich einen neuen Job.
Der ist zwar in Sankt Sowienoch, also genau fünfhundertsiebzehn Kilometer weit weg, aber was soll’s, Hauptsache Job, denn der Horst war lange genug arbeitslos.
Dieser Job ist meine Chance, denkt sich der Horst, vielleicht meine einzige, meine letzte Chance.
Also macht der Horst sich auf den Weg. Natürlich will er alles richtig machen. Die Fahrkarte nach Sankt Sowienoch hat er sich lange vorher besorgt, die Reise sorgfältig geplant und alles organisiert und dann steht er da am Bahnhof, der Horst.
“Könnense nicht bis Montag warten?” fragt die freundliche, aber völlig überlastete Dame am Info-Schalter. Die Dame am Info-Schalter muss sich eine Menge blöder Kommentare anhören, dabei kann sie nun wirklich nichts dafür, aber das ist eine andere Sache. Dem Horst helfen kann sie leider auch nicht.
“Könnende nicht mit dem Auto fahren?” Der Horst hat leider kein Auto. Kann er sich nicht leisten.
Fernbus? Alles ausgebucht!
Mitfahrzentrale? Nix zu machen!
Anrufen bei der neuen Firma? Geht keiner ran am Wochenende.
Also kommt der Horst erst am Montag Nachmittag in Sankt Sowienoch an.
Tja, das war’s dann wohl mit dem neuen Job! Gibt ja zum Glück genug andere Leute, die den machen wollen….

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